Bittere Weihnachtsbescherung

Vor der Fahrt zum Auswärtsspiel beim EHC Klostersee hatte man sich im Lager des EC Pfaffenhofen durchaus etwas ausgerechnet, konnte man die Grafinger im Hinspiel doch noch mit einer 0:7 Packung wieder nach Hause schicken. Aber die dachten gar nicht daran, sich nochmals vom ECP düpieren zu lassen. Ganz im Gegenteil. Mit 8:1 (4:1; 1:0; 3:0) fertigten sie die Gäste ab und revanchierten sich damit eindrucksvoll für die Hinspielniederlage.

Angesichts dieser bitteren Weihnachtsbescherung gab es auch für Stefan Teufel nichts zu beschönigen. „Fakt ist, dass wir nicht bereit waren für das, was uns heute hier erwartet hat. Die ersten fünf Minuten war unser Torwart praktisch allein gegen fünf Grafinger,“ spielte der Coach auf die katastrophale Anfangsphase an, als seine Mannschaft bereits nach fünf Spielminuten mit 0:3 ins Hintertreffen geraten war. Schon der erste Angriff der Gastgeber brachte die Führung durch den Amerikaner Kelvin Walz (1.) im Nachstochern. Allerdings beschwerte sich Lukas Usselmann vehement bei den Schiedsrichtern, weil er bei dem Treffer von einem Klosterseer Spieler im Torraum massiv behindert worden war. Als dann Nicolai Quinlan die erste von nur drei Pfaffenhofener Strafzeiten zum 2:0 nutzte (4.) und eine Minute später auch Felix Kaller bei einem Nachschuss nicht gestört wurde, war der Fehlstart perfekt. Teufel ersetzte daraufhin Usselmann durch Justin Köpf. Was allerdings nicht an der Leistung von Usselmann lag, wie der Coach betonte. „Das war zu seinem Schutz und sollte auch ein Zeichen sein,“ erklärte er. „Besser ist es allerdings dann auch nicht geworden,“ musste er feststellen. Zwar fand seine Mannschaft danach etwas mehr vom Spiel und kam in Überzahl in der 10. Minute durch Oliver Eckl zum Anschlusstreffer, doch trotz einiger weiterer guter Möglichkeiten sprang nichts Zählbares heraus. Dafür musste Köpf noch im ersten Drittel das erste Mal hinter sich greifen. Raphael Kaefer konnte sich durchtanken und schloss erfolgreich zum 4:1 ab (19.). Auch während Pause konnten sich die Pfaffenhofener offenbar nicht sammeln, denn gleich nach Wiederbeginn ging Florian Gaschke nach einem Pfaffenhofener Fehlpass im Angriffsdrittel auf und davon und ließ Köpf keine Abwehrchance (23.). Danach verflachte die Partie zusehends. Klostersee verwaltete den klaren Vorsprung problemlos, weil von den Gästen an diesem Abend einfach zu wenig Gefahr ausging. So wurden mit dem 5:1 zum letzten Mal die Seiten gewechselt und auch die zweite Pause schien den Gästen nicht gutgetan zu haben. Ganze 49 Sekunden brauchten die Hausherren nämlich nach Wiederbeginn,  um durch Quirin Spies und Philipp Quinlan auf 7:1 zu erhöhen. Längst war die Begegnung entschieden, sodass das 8:1 durch Arnaud Eibl am Ende nur noch für die Statistik interessant war. „Manchmal hast du so Tage, wo halt gar nichts geht. Wir haben jetzt viele Spiel sehr gut gespielt, auch wenn wir verloren haben. Heute haben wir sch.. gespielt, dann kommt eben so was raus,“ so dass Schlussfazit von Teufel, der aber auch durchblicken ließ, dass sich angesichts des langfristigen Ausfalls von Führungsspieler Alex Eckl und des derzeit doch recht übersichtlichen Kaders die nächsten Tage in Sachen Neuzugänge noch etwas tun könnte.

EC Pfaffenhofen: Usselmann, Köpf, Baumgardt, Eckl C., Hätinen L., Münzhuber, Wolf, Leonhardt, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Hätinen K., Tlacil, Mößinger, Fichtenau, Felsöci, Weber

Tore:  1:0 (1.) Walz (Kaefer, Spies); 2:0 (4.) Quinlan N. (Walz, Kaefer 5:4); 3:0 (6.) Kaller (Eibl); 3:1 (10.) Eckl O. (Felsöci, Mößinger 5:4); 4:1 (19.) Kaefer (Wieser); 5:1 (23.) Gaschke; 6:1 (41.) Spies (Walz, Kaefer); 7:1 (41.) Quinlan P. (Gaschke, Kroner); 8:1 (50.) Eibl (Wieser, Rieke)

Strafen:  EHC   10    ECP   6

Zuschauer: 460

Karl Oexler