ECP unterliegt Kempten mit 1:5
Mehr als 30 Minuten lang lieferten sich am Freitagabend der EC Pfaffenhofen und der ESC Kempten einen offenen Schlagabtausch, was sich auch im bis dahin unentschiedenen Spielstand von 1:1 auf der Anzeigentafel ablesen ließ. Dann gerieten die Gastgeber nach einem unglücklichen Bandencheck von Hannes Leonhardt für fünf Minuten in Unterzahl und leisteten sich während dieser Strafe zusätzlich noch einen unnötigen Wechselfehler. Dies nutzten die cleveren und erfahrenen Gäste zu zwei Treffern und zogen damit die Partie auf ihre Seite. Am Ende mussten sich die Kreisstädter dem Tabellendritten mit 1:5 (1:1; 0:2; 0:2) geschlagen geben.
„Das war der Knackpunkt in diesem Spiel,“ musste Stefan Teufel anschließend feststellen, der aber auch die mangelhafte Chancenauswertung seiner Mannschaft beklagte. Da musste ihm sein Kemptener Kollege beipflichten. „Das hätte heute auch anders ausgehen können,“ sagte Sven Curmann, der sich erleichtert zeigte, die drei Punkte mit nach Hause nehmen zu können. Für Teufel hatte er aber noch ein Lob parat „Respekt Stefan, wie sich deine junge Truppe in einem Jahr entwickelt hat.“ Der hatte zunächst mit einer Personalie in seiner Aufstellung überrascht. Im Tor stand nämlich keiner seiner drei jungen, bisher so stark haltenden Torleute, sondern Steven Catelin. Der 32jährige Franzose, letzte Saison noch beim französischen Zweitligisten Tours unter Vertrag, zog aus privaten Gründen nach Ingolstadt und steht sonst bei der 1b-Mannschaft des ECP zwischen den Pfosten. Teufel dazu: „Steven trainiert bei uns und da durch die Sperre von Jakub Vrana derzeit eine Kontingentstelle nicht besetzt ist, war dies die Gelegenheit, ihn mal einzusetzen.“ Und mit einigen starken Paraden bewies er auch, dass er sein Fach beherrscht. Mehr im Mittelpunkt stand aber zunächst sein Gegenüber Danny Schubert. Die Hausherren starteten nämlich mit viel Schwung und versuchten die Gäste unter Druck zu setzen. Die bauten auf eine kompakte Abwehr und starteten immer wieder schnelle Konter. In der 12. Minute hatten sie damit erstmals Erfolg. Einen schlampigen Rückpass des ECP im Angriffsdrittel nutzten die Allgäuer zu einem Gegenstoß, den Anton Zimmer erfolgreich abschloss. Doch noch vor der ersten Pause kamen die Gastgeber zum verdienten Ausgleich. Gleich während der ersten Strafe gegen die Sharks zeigten die Pfaffenhofener, wieso sie zu den besten Überzahlteams der Liga zählen. Nach einer schönen Puckstafette über Kareem Hätinen und Robert Neubauer traf Christoph Eckl zum 1:1. Auch nach dem Wechsel änderte sich zunächst kaum etwas am Spielgeschehen. Bis dann Leonhardt wegen eines Bandenchecks gegen Linus Voit auf die Strafbank musste und Routinier Sergej Topol mit einem Mann mehr das 1:2 besorgte (34.). Zu allem Überfluss folgte gleich darauf auch noch ein verhängnisvoller Wechselfehler und nun mit fünf gegen drei erhöhte Florian Stauder auf 1:3 (36.). Wenige Sekunden vor der Pause hatte Leonard Mößinger bei einem Konter in Unterzahl den Anschlusstreffer auf dem Schläger, traf den Puck beim Zuspiel von Jan Tlacil jedoch nicht richtig. Im Schlussdrittel gelang den Sharks dann durch einen abgefälschten Schuss von Daniel Rau die Vorentscheidung (46.).
Danach versuchten die Hausherren alles, um nochmals ranzukommen, scheiterten aber immer wieder am starken Schubert im Tor. Nicht mehr entscheidend war somit das 1:5 gut zwei Minuten vor dem Ende, erzielt von Timo Schirrmacher. Allerdings aus klarer Abseitsposition, was jeder im Stadion gesehen hatte, außer der Linienrichter. Somit ging der Sieg am Ende nicht unverdient an die Gäste, die Fehler des Gegners einfach cleverer und effektiver nutzten, als dies bei den Hausherren der Fall war.
EC Pfaffenhofen: Catelin, Kornreder, Baumgardt, Bachmann, Eckl C., Hätinen L., Münzhuber, Wolf, Leonhardt, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Hätinen K., Tlacil, Mößinger, Fichtenau, Felsöci, Weber, Pfab L.
Tore: 0:1 (12.) Zimmer (Miller, Marquardt); 1:1 (20.) Eckl C. (Neubauer, Hätinen K. 5:4); 1:2 (34.) Topol (Zimmer 5:4); 1:3 (36.) Stauder (Topol, Rau 5:3); 1:4 (46.) Rau (Höfler), 1:5 (58.) Schirrmacher (Marquardt)
Strafen: ECP 15 ESC 6
Zuschauer: 140
Karl Oexler