ECP biegt mit einem starken Schlussdrittel einen 2:4 Rückstand in einen 7:5 Erfolg um

Pfaffenhofen (oex). Der EC Pfaffenhofen bleibt weiterhin mit dabei im Kampf um den Klassenerhalt in der Bayernliga. Der von vielen schon als designierter Absteiger gehandelte Vorrundenletzte sorgte am Freitag für eine dicke Überraschung und holte dank eines starken Schlussabschnitts beim favorisierten EHC Waldkraiburg mit einem 7:5 (1:2; 2:2; 4:1) drei wichtige Auswärtspunkte.

Es war bereits die dritte Aufholjagd der Pfaffenhofener hintereinander. Nach einem Punktgewinn in Schweinfurt und ohne Erfolg gegen Dorfen wurde das Aufbäumen gegen die Niederlage dieses Mal mit der Maximalausbeute belohnt. „Das waren ganz, ganz wichtige drei Punkte für das Selbstvertrauen meiner Burschen,“ stellte  anschließend dann auch Stefan Teufel fest. Der Coach hat es in den zwei Monaten, in denen er für das Team verantwortlich ist, offenbar nicht nur geschafft, seinen Spielern den während der deprimierenden Vorrunde verloren gegangenen Glauben an sich selbst wieder einzuimpfen, sondern die Mannschaft auch physisch auf den harten Abstiegskampf bestens vorzubereiten. Die jeweils deutlich gewonnenen Schlussdrittel (3:0, 3:0 und 4:1) der letzten Spiele sind ein deutliches Indiz dafür. Allerdings passierte auch in Waldkraiburg wieder das, was man unbedingt vermeiden wollte, nämlich schlecht in die Partie zu starten. Noch keine Minute war gespielt, als Florian Brenninger aus einer eigentlich harmlosen Position einfach mal aus der Drehung abzog und die noch abgefälschte Scheibe am verdutzten Patrick Weiner vorbei im Tor einschlug. Mit der frühen Führung im Rücken diktierten die Gastgeber das Geschehen und die Gäste hatten zunächst alle Mühe, weitere Gegentreffer zu verhindern. Nach rund 10 Minuten bekamen sie endlich bessern Zugriff und plötzlich stand es 1:1. Die EHC-Abwehr konnte eine unübersichtliche Situation vor dem Tor nicht bereinigen und David Felsöci traf im Nachschuss (13.). Dennoch gingen die Löwen mit einer Führung in die erste Pause. EHC-Torjäger Roman Popelka war einen Wimpernschlag eher am Puck als der aus dem Tor stürzende Weiner (18.). Doch damit nicht genug. Wenige Sekunden vor der Sirene musste Michael Pfab nach einem Kniecheck vorzeitig zum Duschen mit der Folge einer fünfminütigen Unterzahl zu Beginn des Mitteldrittels. Und dies nutzten die Hausherren wiederum durch Brenninger zum 3: 1 (23.). Weiter konnten sie sich jedoch nicht absetzen, weil die ECP-Defensive gut stand und Weiner mit einigen Paraden glänzte. Wenig später jedoch umgekehrte Vorzeichen. Jetzt waren die Löwen nach einer kleinen Auseinandersetzung zwei Mann weniger und der ECP bewies, dass sich auch das Powerplay zuletzt stark verbessert hat. Fabian Eder versenkte die Scheibe zum Anschluss in den Maschen. Nachdem anschließend die Pfaffenhofener eine doppelte Unterzahl schadlos überstanden hatten, mussten sie – kaum wieder komplett- doch das 2:4 hinnehmen, als die Abwehr in ihrem Rücken den Torschützen Christian Neuert übersehen hatte, der allein auf Weiner zusteuerte (34.). Doch praktisch vom Bully weg konnte Liam Hätinen nach Zuspiel von Jan Tlacil erneut verkürzen. Den besseren Start in den Schlussabschnitt erwischten dann die Gäste, den sie allerdings ohne Kareem Hätinen angehen mussten, der nach einem harten Check in die Bande genäht werden musste. Jan Tlacil eroberte sich hinter dem Tor die Scheibe und seinen genauen Rückpass verwandelte der heranstürmende David Hornak eiskalt (42.). Und es sollte noch besser kommen. Einen Konter über Tlacil und Hornak schloss Kapitän Robert Neubauer durch die Beine von Keeper Kevin Yeingst zur erstmaligen Führung ab (49.). Doch die hielt nur knapp zwei Minuten. Bei einem Klärungsversuch gegen Erik Hefke, traf Jeremy Eisenhofer die Scheibe so unglücklich, dass sie den Weg ins Tor fand. Trotz dieses Ausgleichs war bei den Gastgebern die Nervosität förmlich spürbar, während der Außenseiter seine Chance witterte und mit einem schnell vorgetragenen Angriff die Löwen erneut schockte. Nach einem Zuspiel seines Bruders David traf Jakub Felsöci mit einem trockenen Schuss aus dem Lauf (55.). zur neuerlichen Führung. Mehr als zwei Minuten vor dem Ende nahm EHC-Coach Markus Berwanger bereits seinen Goalie vom Eis, doch die ECP-Spieler verteidigten geschickt ihren knappen Vorsprung und mit einem Treffer ins verwaiste Tor machte Jan Tlacil schließlich die Überraschung perfekt.

EC Pfaffenhofen: Weiner, Kornreder, Oexler, Hätinen L., Thebing, Eisenhofer, Eder, Münzhuber, Pfab L., Hornak, Felsöci J., Neubauer, Gebhardt, Guft-Sokolov, Pfab M.,  Hätinen K., Tlacil, Felsöci D., Weber

Tore:  1:0 (1.) Brenninger (Maierhofer, Cejka); 1:1 (13.) Felsöci D. (Hornak, Felsöci J.); 2:1 (18.) Popelka (Neuert, Rott); 3:1 (23.) Brenninger (Hefke 5:4); 3:2 (27.) Eder (Felsöci J., Hornak 5:3); 4:2 (34.) Neuert (Popelka); 4:3 (35.) Hätinen L. (Tlacil, Hornak); 4:4 (42.) Hornak (Tlacil, Eisenhofer); 4:5 (49.) Neubauer (Hornak, Tlacil); 5:5 (51.) Hefke (Zimmermann, Hipetinger); 5:6 (55.) Felsöci J. (Eder, Felsöci D.); 5:7 (60.) Tlacil (Hätinen, Eisenhofer ENG)

Strafen:  EHC  12  ECP  19 + Spieldauer f. Pfab M.

Zuschauer: 300