ECP verliert in Buchloe nach erneuter Aufholjagd in der Verlängerung

Pfaffenhofen (oex). Hätte dem EC Pfaffenhofen jemand vor dem Wochenende vier Punkte aus den beiden schweren Auswärtsspielen in Waldkraiburg und Buchloe prophezeit, wäre wohl jeder im ECP-Lager mehr als zufrieden gewesen. So aber trat man am Sonntag die Rückreise aus Buchloe zwar mit einem Punkt im Gepäck an, ärgerte sich aber dennoch etwas, denn es hätten durchaus auch drei Zähler sein können.

Bis 42 Sekunden vor Schluss lag man nämlich mit 5:4 in Führung und musste dann doch noch den Ausgleich hinnehmen, nachdem die Gastgeber ihren Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen hatten. In der Verlängerung profitierte der ESV von einem Wechselfehler der Gäste und sicherte sich durch den Treffer von Alexander Krafczyk den Zusatzpunkt. Der Routinier, meistens assistiert von seinem Sturmpartner Michal Petrak, war an allen Toren beteiligt, wobei er vier selbst erzielte und somit zum Matchwinner für seine Mannschaft avancierte. Die sah lange Zeit wie der sichere Sieger aus, ehe die Pfaffenhofener einmal mehr ihre seit Beginn der Abstiegsrunde gezeigten Comeback-Qualitäten unter Beweis stellten. In Buchloe war es bereits die dritte Partie, in der sich das Team von Stefan Teufel nach einem vermeintlich aussichtslosen Rückstand wieder zurückkämpfte und zu Punktgewinnen kam. Und selbst im verlorenen Spiel gegen Dorfen startete der ECP eine letztlich erfolglose Aufholjagd.

In Buchloe lagen die Pfaffenhofener, die ohne Torhüter Patrick Weiner (erkrankt), Michael Pfab (gesperrt), Kareem Hätinen und Tim Lohrer (beide verletzt) antreten mussten, zur ersten Pause schon mit 0:3 im Hintertreffen.  Den Hausherren machten von Beginn an deutlich, dass sie sich für die klare Niederlage vom Freitag in Schweinfurt revanchieren wollten. Sie setzten die Eishogs enorm unter Druck und drängten auf eine frühe Führung. Die konnten die Pfaffenhofener anders als in den Spielen zuvor zwar verhindern, aber dafür schlug Alexander Krafczyk innerhalb von nur 30 Sekunden gleich zweimal zu (13.). In Überzahl baute Buchloes russischer Angreifer Demid Podrezov kurz darauf den Vorsprung sogar noch weiter aus, mit dem es auch in die erste Pause ging. Der hätte allerdings auch durchaus noch höher ausfallen können, hätte nicht Jonathan Kornreder einige weitere gute Möglichkeiten zunichte gemacht. Christoph Lerchner hatte seine Mannschaft in der Drittelpause trotz der klaren Führung gewarnt: „Wir haben die Spielverläufe von Pfaffenhofen natürlich gekannt und wussten dass es noch nicht durch ist,“ sagte der ESV-Coach nach dem Spiel und genauso sollte es kommen. Nur 23 Sekunden waren gespielt, als Kapitän Robert Neubauer zur Aufholjagd blies. Zwar stellte Krafczyk kurz darauf den alten Abstand wieder her (23.), doch postwendend konnte Jakub Felsöci wieder verkürzen. Bei den Gastgebern machte sich nun doch etwas Nervosität breit und der ECP übernahm mehr und mehr das Kommando. In der 37. Minute war es der 18jährige Nachwuchsstürmer Kilian Strack, der seine Farben weiter heranbrachte und nur eine gute Minute später bewies Liam Hätinen, dass der ECP inzwischen auch in der Lage ist, ein starkes Powerplay aufzuziehen. So war die Begegnung im Schlussabschnitt wieder völlig offen und die rund 250 Zuschauer sahen jetzt eine ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Das Momentum lag dann aber plötzlich auf Seiten der Pfaffenhofener, die durch Wassilij Guft-Sokolov mit einem Konter in Unterzahl sogar in Führung gingen (47.) und mit vier Treffern in Folge die Partie gedreht hatten. Die verteidigten sie bis in die Schlussminute, ehe Markus Vaitl doch noch der Ausgleich gelang. Das bessere Ende in der Verlängerung hatte dann die Piraten, als Krafczyk nach einem Wechselfehler allein vor Kornreder diesem keine Abwehrchance ließ. „Das erste Drittel gehörte uns, das zweite war Pfaffenhofen klar besser und das letzte Drittel war ziemlich ausgeglichen, sodass das Unentschieden nach 60 Minuten schon in Ordnung ging,“ zog Christoph Lerchner ein Schlussfazit.

EC Pfaffenhofen: Kornreder, Schätzl, Oexler, Hätinen L., Thebing, Eisenhofer, Eder, Münzhuber, Pfab L., Hornak, Felsöci J., Strack, Neubauer, Gebhardt, Guft-Sokolov, Tlacil, Felsöci D., Weber

Tore:  1:0 (13.) Krafczyk (Petrak, Vaitl); 2:0 (13.) Krafczyk (Petrak, Podrezov); 3:0 (17.) Podrezov (Petrak, Krafczyk 5:4); 3:1 (21.) Neubauer (Hornak); 4:1 (23.) Krafczyk (Schorer, Petrak); 4:2 (24.) Felsöci J. (Felsöci D.); 4:3 (37.) Strack (Felsöci J.); 4:4 (38.) Hätinen L. (Neubauer 5:4); 4:5 (47.) Guft-Sokolov (Eisenhofer 4:5); 5:5 (60.) Vaitl (Podrezov, Krafczyk); 6:5 (63.) Krafczyk (Podrezov, Schorer)

Strafen:  ESV   8     ECP  12.

Zuschauer: 240