Viele Fragezeichen beim ECP

Seit Sonntagabend steht der EC Pfaffenhofen als sportlicher Absteiger aus der Eishockey-Bayernliga fest. Nach einer kräftezehrenden Saison mit über 50 Spielen von Oktober bis Ende März hat es für das Team von Interimstrainer Michael Pfab in der finalen Play-down-Serie („Best of Seven“) gegen den ESV Buchloe nicht gereicht. Schon kurz nach dem Spiel richtet sich der Blick beim ECP aber bereits nach vorne. Ob es für die Kreisstädter in der neuen Saison wirklich in der Landesliga weitergeht, ist offen.

Buchloes Trainer Christian Vaitl deutete es auf der Pressekonferenz nach dem entscheidenden siebten Spiel (2:1 für Buchloe) bereits an, als er sagte: „Ich wünsche euch, dass ihr vielleicht über eine Entscheidung am Grünen Tisch doch in der Bayernliga bleiben könnt.“ Etwas konkreter wurde der ECP-Sprecher und Ehrenvorsitzende Karl Oexler: „Wenn der TSV Erding als Meister in die Oberliga aufsteigt, könnte ein Platz in der Bayernliga frei werden und wir sind der erste Nachrücker.“ Die Planungen des ECP gehen aber erstmal in Richtung Landesliga, wie Oexler erklärte. „Wir werden auf jeden Fall wieder eine starke Mannschaft stellen, die nicht schwächer ist als die, die heute gegen Buchloe gespielt hat.“

Interimstrainer Michael Pfab äußerte die Befürchtung, dass der Verein jetzt längere Zeit in der Luft hängen könnte. „Es kommt darauf an, wie in der kommenden Saison die Ligeneinteilung aussieht. Mit dieser hat sich der Verband in den vergangenen Jahren auch schon mal bis Sommer Zeit gelassen“, erinnert sich der 32-Jährige, der in den vergangenen drei Spielen für den im Urlaub weilenden Cheftrainer Stefan Teufel eingesprungen war. Abteilungsleiter Robert Huber äußerte die Hoffnung, dass vielleicht schon nach der Bayernliga-Tagung am 5. April Klarheit herrscht. „Wobei ich noch nicht mal weiß, ob wir zu dieser als sportlicher Absteiger überhaupt noch eingeladen sind“, erklärte Huber. Folglich konnte der Abteilungsleiter auch noch nicht sagen, wie der Kader für die nächste Spielzeit aussieht und ob beispielsweise die tschechischen Kontingentspieler Jan Tlacil („Er ist der Toptorjäger der Liga. Klar, dass er Angebote hat“) und Jakub Vrana bleiben. Ebenso ist die Trainerfrage weiter ungeklärt. Wie berichtet, hatte sich der eigentliche Cheftrainer Stefan Teufel Bedenkzeit bis nach seinem Urlaub Mitte April erbeten. „Danach werden wir uns zusammensetzen“, sagte Huber. Interimstrainer Pfab hatte bereits vor der Partie angekündigt, dem ECP auf jeden Fall erhalten bleiben zu wollen.

Ob der urlaubsbedingte Ausfall des Chefcoaches in der entscheidenden Phase nicht einen faden Beigeschmack habe und mit ausschlaggebend für den Abstieg war? „Es war vor der Saison abgesprochen und bekannt, dass Stefan ab diesem Zeitpunkt im Urlaub ist. Er trägt keine Schuld, dass es jetzt so gekommen ist“, erklärte Huber und führte aus: „Wir sind alle davon ausgegangen, dass wir den Klassenerhalt spätestens Anfang März sicher haben. Der Kader war so zusammengestellt, dass wir dieses Ziel auf jeden Fall erreichen.“

Dass es nun in der finalen Play-down-Serie gegen den ESV Buchloe nicht reichte, machte Huber vor allem an der schwachen Chancenverwertung fest. „Diese war das Hauptproblem. Wir hätten schon am Freitag beim Spiel in Buchloe den Sack zumachen müssen, haben aber einfach zu viel liegen gelassen“, resümierte der Abteilungsleiter. Buchloe sei mit seinen erfahrenen Spielern abgezockter gewesen. Die 1:2-Niederlage im entscheidenden siebten Spiel machte Huber auch an einer für ihn ungerechtfertigten Strafzeit gegen Oliver Eckl fest. „Er erhielt zwei Minuten wegen Haltens, davor wurde er aber von seinem Gegenspieler klar gecheckt und das wurde nicht geahndet.“ In Überzahl schoss Buchloe dann durch Markus Vaitl das entscheidende 2:1 (48.).

Im Übrigen hatten die Allgäuer den früheren Zweitliga-Spieler extra für die Play-downs reaktiviert. Der vorherige ECP-Gegner EA Schongau hatte im Halbfinale sogar mehrere Topspieler wie Ex-Profi Ty Morris und Akteure vom Oberligisten Peiting kurzfristig dazugeholt. Das Schongauer Team hatte mit dem aus der Vorrunde folglich nicht mehr viel gemein. „Es ist enttäuschend, aber wir haben nicht die finanziellen Möglichkeiten, um so etwas zu machen“, erklärte Huber den Umstand, warum der ECP bis zuletzt ausschließlich auf sein Stammpersonal vertraut hatte.

Foto: Frank Stolle

Christoph Enzmann/PK