Revanche gelungen

Der EC Pfaffenhofen hat sich erfolgreich für die Niederlage eine Woche zuvor revanchiert. Nur fünf Tage nach dem deutlichen 3:8 auswärts bezwangen die Pfaffenhofener den ERV Schweinfurt auf eigenem Eis mit 7:4 (4:3; 2:0; 1:1) und konnten nach einer längeren Serie ohne Erfolge endlich wieder einmal einen Sieg bejubeln.

„Der Sieg war verdient, weil wir über die gesamte Spieldauer  – mit Ausnahme von vielleicht zehn Minuten- die bessere Mannschaft waren. Ich bin natürlich froh, dass wir uns dieses Mal für unseren Aufwand auch belohnt haben,“ zeigte sich Stefan Teufel nach dem Spiel erleichtert. Schon mehrmals hatte der ECP-Coach seiner Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf eine gute Leistung bescheinigt, um am Ende dann doch eine, oft auch deutliche, Niederlage registrieren zu müssen.

Und auch dieses Mal hätte dies nach dem Spielverlauf im Auftaktdrittel durchaus wieder der Fall sein können. Als „vogelwild“ bezeichnete dies Schweinfurts Trainer Semjon Bär. „Das Hinspiel war schon enger, als es das Ergebnis vermuten lässt. Ich habe davor gewarnt, dass Pfaffenhofen kommen wird wie die Feuerwehr, aber dann haben wir uns doch überrollen lassen,“ kritisierte er seine Mannschaft. Die Gastgeber, bei denen Mario Strobel, Michael Wolf und der nach überstandener Verletzung noch geschonte Wassilij Guft-Sokolov fehlten, legten auch gleich mächtig los. Knapp eine Minute war gespielt, als der nach seiner Erkrankung wieder auf dem Eis stehende Jan Tlacil Schweinfurts Torhüter Benedikt Roßberg erstmals überwand. Die Hausherren ließen nicht locker und setzten die Gäste weiter unter Druck. In der 4. Minute fälschte David Felsöci einen Schuss von Robert Gebhardt zum 2:0 ab und nur eine weitere Zeigerumdrehung später war erneut Tlacil zur Stelle und erhöhte auf 3:0. Dem ECP-Torjäger war die wiedergewonnene Spielfreude deutlich anzusehen, was auch sein Trainer erfreut zur Kenntnis nahm. „Für ihn freut es mich besonders, dass er seinen Kopf wieder frei bekommt. Er hatte es nicht leicht die letzten Wochen.“ Die klare Führung nach so kurzer Spieldauer sollte doch die nötige Sicherheit vermitteln, dachte man zumindest. Allerdings zeigte sich dann, dass die Mannschaft zwar auf einem guten Weg zu sein scheint, aber noch lange nicht so gefestigt ist, um souverän mit einem solchen Vorsprung umzugehen. Denn so schnell dieser auch erspielt worden war, so schnell war er auch wieder dahin. Wie zuvor die Gastgeber machten auch die Migthy Dogs drei Treffer innerhalb von nur vier Spielminuten. Die erste Strafzeit gegen den ECP in einer insgesamt sehr fairen Partie nutzte Kevin Marquardt mit einem Schuss von der blauen Linie zum Anschlusstreffer (14.). Sofort war die Unsicherheit bei den Pfaffenhofenern wieder spürbar und man musste nun befürchten, dass die Partie kippen könnte. Zumal ERV-Kapitän Dylan Hood (15.) und Christian Masel (17.) sofort nachlegten. Zum Glück fingen sich Hausherren aber schnell wieder und noch vor der ersten Pause reagierte Robert Gebhardt in einer unübersichtlichen Situation vor dem Tor am schnellsten und besorgte die erneute Führung (20.).

Das zweite Drittel startete zunächst ziemlich ausgeglichen. Der ECP hatte zwar mehr vom Spiel, die besseren Möglichkeiten jedoch die Gäste, die aber allesamt von einem starken Jonathan Kornreder zunichte gemacht wurden. Mitte der Partie leisteten sich dann auch die Mighty Dogs kurz hintereinander ihre ersten beiden Strafzeiten und beide sollten Folgen haben. Die erste beendete Liam Hätinen mit seinem Treffer von der blauen Linie zum 5:3 und nur eine Minute später Tlacil die zweite mit seinem dritten Tor an diesem Abend zum 6:3. Als die Gäste noch vor dem zweiten Wechsel dann selbst bei einer mehr als einminütigen doppelten Unterzahl keinen Erfolg hatten und sich bei Breaks von Robert Neubauer und Tlacil sogar beinahe den nächsten Gegentreffer eingefangen hätten, war bei ihnen der Glaube an eine mögliche Wende endgültig verflogen.

So tat sich im Schlussabschnitt nicht mehr allzu viel. Die Hausherren verwalteten ihren Vorsprung ohne größere Probleme gegen nun auch kräftemäßig nachlassende Gäste und erhöhten in der 50. Minute durch Liam Hätinen auf 7:3. Der Schlusspunkt blieb aber den Mighty Dogs durch Moritz Schlick (53.) vorbehalten.

ECP: Korneder, Weiner, Oexler, Hätinen L., Eckl, Eisenhofer, Münzhuber, Leonhardt, Felsöci J., Strack, Neubauer, Gebhardt, Vaculik, Gleixner, Pfab M., Hätinen K., Tlacil, Felsöci D., Pfab L.

Tore: 1:0 (2.) Tlacil (Neubauer, Eisenhofer); 2:0 (4.) Felsöci D. (Gebhardt, Hätinen L.); 3:0 (5.) Tlacil (Münzhuber, Gleixner); 3:1 (14.) Marquardt (Heckenberger, Hood 5:4); 3:2 (15.) Hood (Schlick, Esche); 3:3 (17.) Masel (Asmus, Cermak); 4:3 (20.) Gebhardt (Eisenhofer, Felsöci D.); 5:3 (30.) Hätinen L. (Gebhardt, Eisenhofer 5:4); 6:3 (31.) Tlacil (Gleixner, Neubauer 5:4); 7:3 (50.) Hätinen L. (Vaculok, Strack); 7:4 (53.) Schlick (Masel, Asmus)

Karl Öxler

Foto: Frank Stolle

Strafen: ECP   8     ERV   6

Zuschauer: 150