Die ERSTE unterliegt Geretsried
Das hatte man sich im Lager des EC Pfaffenhofen anders vorgestellt. Am Freitag unterlag der Eishockey-Bayernligist daheim dem ESC Geretsried mit 3:5 (2:3; 0:2; 1:0) und musste damit gleich zum Auftakt der Abstiegsrunde einen herben Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen. Auf mehr Glück hoffen die Eishogs im zweiten Spiel des Wochenendes am Sonntagabend (17 Uhr) beim ESV Buchloe, der zum Auftakt mit 4:8 beim ESC Kempten verloren hatte.
Letztendlich hatten sich die Gastgeber die Freitag-Niederlage selbst zuzuschreiben, nachdem sie eine frühe 2:0-Führung zu leichtfertig verspielten und die cleveren Gäste damit zurück ins Spiel brachten. Dies sah auch ECP-Trainer Stefan Teufel als eine der Hauptursachen für den verpatzten Auftakt. „Da haben wir uns viel zu naiv verhalten. Anstatt zunächst einmal unseren Vorsprung sicher zu verwalten, rennen wir nach vorne und wollen das 3:0 und 4:0 machen. Dann verlieren wir die Scheibe, fangen uns die Konter ein und geben das Spiel aus der Hand,“ kritisierte der Coach.
Nach der Auszeit schlägt Geretsried zurück
Sein Gegenüber Hans Tauber musste schon nach gut drei Spielminuten reagieren und eine Auszeit nehmen, um seine Mannschaft aufzuwecken. Die lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit 0:2 hinten, nachdem die Hausherren die Gäste in den ersten Minuten förmlich überrannt hatten. Oliver Eckl in der 3. Minute und Liam Hätinen nur 28 Sekunden später sorgten zunächst für gute Stimmung beim ECP, was sich aber danach schnell ändern sollte.
Die Auszeit der Gäste leitete die Wende ein. „Ich habe meiner Mannschaft klargemacht, dass es so in der Abstiegsrunde nicht geht,“ verriet der ESC-Coach, der offenbar die richtigen Worte gefunden hatte. Die Pfaffenhofener gingen auch danach offensiv zu Werke und wurden nun von den cleveren Gästen bitter bestraft. Ein Geretsrieder Spieler, vornehmlich die beiden erfahrenen Ondrej Horvath und Michal Popelka, hielt sich nun ständig in der neutralen Zone auf und wurde bei einem Scheibenverlust der Gastgeber sofort mit einem langen Pass in Szene gesetzt. Damit wurde die viel zu weit aufgerückte ECP-Abwehr immer wieder überrumpelt und schon nach zehn Spielminuten war die Führung wieder dahin. Mit einem Doppelschlag hatten Popelka (10.) und Daniel Bursch (11.), der einen Schuss unhaltbar für Jonathan Kornreder abgefälscht hatte, ausgeglichen.
ECP wird immer nervöser
Das schnelle 2:2 hinterließ Spuren bei der jungen Pfaffenhofener Mannschaft, bei der sich nun ungenaue Zuspiele und individuelle Fehler häuften. Das spielte den Gästen natürlich in die Karten und Geretsried drehte noch im ersten Drittel die Partie. In Überzahl brachte Horvath die Riverrats in der 19. Minute beim 2:3 erstmals in Führung.
Eine Führung, die die Gäste im Mittelabschnitt zunächst relativ problemlos verteidigen konnten, weil bei den nervös wirkenden Hausherren kaum etwas zusammenlief. Als sich dann eine weitere Überzahlchance bot, nutzte dies Luis Huber, um den Vorsprung auszubauen (34.), was die Nervosität bei den ECP-Spielern noch weiter steigerte. In der 38. Minute erhöhte Popelka dann auf 2:5 und sorgte damit bereits für eine kleine Vorentscheidung. „Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht,“ freute sich Tauber.
Mößingers Treffer kommt zu spät
ECP-Coach Teufel stellte in der zweiten Pause seine Reihen etwas um, was sich positiv bemerkbar machte. Die Gastgeber versuchten nochmals ranzukommen, doch die Riverrats verteidigten geschickt ihren Vorsprung. Jan Tlacil hätte gleich nach dem Wechsel zur Aufholjagd blasen können, scheiterte aber mit seinem Alleingang an Dominik Gräubig. Die Partie wurde in der Folgezeit etwas ruppiger, wobei die Schiedsrichter nicht immer souverän wirkten. So reagierten sie erst auf Zuruf, als die Gäste sekundenlang mit sieben Feldspielern agierten. Zudem sorgten einige sehr fragwürdige Strafzeiten für Ärger auf der Pfaffenhofener Bank. „Die haben die Geretsrieder Routiniers allerdings auch geschickt provoziert,“ musste Teufel zugestehen. „Ich glaube nicht, dass meine Spieler Strafzeiten provozieren,“ antwortete Tauber mit einem Schmunzeln.
So kam letzten Endes der Treffer der verzweifelt anrennenden Pfaffenhofener durch Leonard Mößinger (54.) zu spät, um dem Spiel noch eine Wende zu geben.
ECP: Kornreder, Köpf, Baumgardt, Eckl C., Hätinen L., Hübner, Münzhuber, Wolf, Leonhardt, Münzberg, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Hausenberger, Hätinen K., Tlacil,, Vrana, Mößinger, Felsöci, Weber
Tore: 1:0 (3.) Eckl O., 2:0 (4.) Hätinen L., 2:1 (9.) Popelka, 2:2 (11.) Bursch, 2:3 (19.) Horvath, 2:4 (34.) Huber, 2:5 (38.) Popelka, 3:5 (54.) Mößinger
Strafen: ECP 14 – ESC 8
Zuschauer: 250
Fotos: Frank Stolle
Karl Oexler