ERSTE nah am Punktgewinn

Als Anhänger des EC Pfaffenhofen hätte man sich am Freitag gewünscht, ein Eishockeyspiel würde nur 57 Minuten dauern. 2:2 stand es bis zu diesem Zeitpunkt und die Pfaffenhofener standen kurz davor,  aus Schweinfurt zumindest einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Und der wäre nicht einmal unverdient gewesen, denn mit einem couragierten Auftritt hatte das Team von Markus Muhr dem Tabellenzweiten bis dahin alles abverlangt. 

Doch dann ließ man Kristers Donins zu viel Raum, der Lette nutzte dies und brachte den Favoriten in Front (58.). Danach brachen bei den Gästen alle Dämme.  Die zuvor so starke Defensive stellte praktisch die Abwehrarbeit ein, ließ ihren überragenden Torhüter Steven Catelin allein, der schließlich noch drei weitere Male hinter sich greifen musste. So konnten die mehr als 1000 Zuschauer am Ende doch noch einen deutlichen 6:2 (1:1; 1:0; 4:1) Erfolg feiern, der aber darüber hinwegtäuscht, welch harte Nuss ihre Mannschaft an diesem Abend zu knacken hatte. „Das Ergebnis ist definitiv zu hoch ausgefallen. Einen riesigen Respekt an den Gegner. Pfaffenhofen hat ein brutal gutes Spiel abgeliefert und uns das Leben sehr schwer gemacht. Nach dem 3:2 war der Damm dann gebrochen. Wir sind jedenfalls super happy über den Sieg,“ würdigte ein erleichterter  Schweinfurter Co-Trainer Semjon Bär die Leistung des Außenseiters. Verständlich, dass der Gemütszustand bei seinem Kollegen Markus Muhr ein etwas anderer war. „Das Spiel ist lange so gelaufen, wie wir uns das vorstellen. Wir haben viele Zweikämpfe gewonnen und immer wieder Nadelstiche setzen können. Dann haben wir das enge Spiel und bestrafen uns dann selbst durch Sachen, die uns immer wieder mal passieren,“ musste der ECP-Coach zum wiederholten Male feststellen. Allerdings konnte er trotz des frustrierenden Endes auch deutliche Fortschritte bei seiner Mannschaft ausmachen. „Wir sind jetzt im Gegensatz zum Saisonbeginn so weit, dass wir gegen jeden Gegner, wenn es für uns gut läuft, ein offenes Spiel gestalten können. Vielleicht fehlt uns einfach noch etwas die Reife,“ so Muhr weiter. Dabei reiste er mit einigen Personalsorgen nach Schweinfurt, denn mit Alex Eckl, Kareem Hätinen (beide beruflich verhindert), Marlon Wolf und David Felsöci (beide verletzt) fehlten ihm vier potentielle Mittelstürmer. Da seine Abwehr komplett war, beorderte er deshalb Neuzugang Lukas Popela als Center zwischen Jan Tlacil und Jakub Vrana. Die erwartete Anfangsoffensive der Gastgeber überstanden die Gäste dank einer konzentrierten Abwehrarbeit schadlos und gingen in der 13. Minute durch Anton Seidel nach Vorarbeit von Tlacil und Vrana sogar in Führung. Ein leichter Euphoriedämpfer für die Mighty Dogs, die aber noch vor der Pause in Überzahl zum Ausgleich kamen. Tomas Cermak bediente am langen Pfosten Jozef Dana, der den Puck ins Tor lenkte. Im zweiten Drittel gab es einige Chancen hüben wie drüben, doch beide Torhüter hatten einen sehr guten Tag erwischt. Die Hausherren hatten zwar etwas mehr vom Spiel, fanden jedoch kaum Lücken in der gut gestaffelten ECP-Abwehr. Auch im Schlussabschnitt änderte sich daran kaum etwas. Nachdem beide Mannschaften jeweils einen Pfostentreffer zu verzeichnen hatten, fiel in der 51. Minute der nicht unverdiente Ausgleich für den ECP. Vrana schickte Tlacil auf die Reise, der schüttelte Gegenspieler Dzerods Alksnis ab und ließ Benedict Roßberg mit einem platzierten Schuss keine Chance. Als sich dann die meisten Zuschauer in der Schweinfurter Eishalle gedanklich schon auf eine Verlängerung einstellten, leitete Donins die für die Gäste verhängnisvollen Schlussminuten ein.

Oexler

ERSTE: Catelin, Marx, Muhr, Hätinen L.,Popela, Wolf Mi., Münzhuber, Sauer, Leonhardt, Ullmann, Neubauer, Eckl O., Seidel, Tlacil,, Vrana, Fichtenau, Weber; Hilser    

Tore: 0:1 (13.) Seidel (Vrana, Tlacil); 1:1 (18.) Dana (Cermak, Krumpe 5:4); 2:1 (38.) Pohl (Alksnis, Donins); 2:2 (51.) Tlacil (Vrana, Leonhardt); 3:2 (58.) Donins (Heckenberger, Alksnis); 4:2 (58.) Homjakovs (Heckenberger, Asmus); 5:2 (59.) Bares (Melchior, Krumpe); 6:2 (60.) Pohl (Dana, Alksnis)

Strafen:  ERV  8    ECP    16

Zuschauer: 1077

Heute um 17:30 spielt die ERSTE in der Stadtwerke-Arena gegen Kempten und kann jede Unterstützung brauchen.

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