ECP unterliegt dem Vizemeister

Erneut einen starken Auftritt legte der EC Pfaffenhofen am Freitagabend gegen den TSV Peißenberg hin. Doch anders als in den bisherigen Heimspielen zuvor gingen die Gastgeber dieses Mal leer aus. Beim 3:6 (1:3; 2:1; 0:2) entführte der clevere Vizemeister alle drei Punkte aus der Stadtwerke-Arena

Die Pfaffenhofener, die bis auf Robert Gebhardt, der beruflich im Ausland weilte, in Bestbesetzung antreten konnten, fanden nicht so gut in die Partie und mussten bereits nach 14 Minuten einem 0:3 Rückstand hinterherlaufen. Stefan Teufel zur Ursache für den etwas verschlafenen Beginn: „Wir haben am Anfang wieder einmal zu viel Respekt gezeigt und uns zu wenig zugetraut. Dann passieren Fehler, die eine so erfahrene Mannschaft wie Peißenberg dann gnadenlos ausnutzt,“ sagte er. So wie beim 0:1 in der 9. Minute, als Lynnden Pastachak von einem unnötigen Fehlpass der ECP-Abwehr profitierte. Und keine zwei Minuten später jubelten erneut die Gäste, die die erste Strafzeit gegen die Hausherren durch Sinan Ondörtoglus schön herausgespielten Treffer zum 0:2 nutzten. Dann kam auch noch das Pech hinzu, als Justin Köpf seinen Platz zwischen den Pfosten für Jonathan Kornreder räumen musste. Bei einer Abwehraktion rutschte Jan Tlacil mit Köpf ins Tor, der dabei mit dem Kopf gegen das Gestänge krachte und nicht weitermachen konnte. Als dann wenig später Christoph Eckl bei einem Break einen Peißenberger Angreifer nur auf Kosten eines Penalties stoppen konnte, ließ sich Torjäger Ryan Murphy dies Chance nicht entgehen (15.). Noch im letzten Jahr bestand die Gefahr, dass die  Pfaffenhofener nach einem solchen Rückstand nach kurzer Zeit auseinanderbrechen würden, nicht so jedoch in dieser Saison. Die Reaktion darauf zeigt nicht nur das gewachsene Selbstvertrauen der Mannschaft, sondern nötigte auch Sepp Staltmayr Respekt ab. „Aufgrund der bisherigen Ergebnisse wussten wir, dass es nicht leicht wird. Pfaffenhofen hat sehr stark gespielt, da werden noch einige ihre Probleme bekommen,“ lobte der TSV-Coach. Nachdem David Felsöci in der Schlussminute des Auftaktdrittels noch der Anschlusstreffer zum 1:3 gelungen war, drückten die Hausherren nach dem Wechsel enorm auf das Tempo und schnürten die Gäste zeitweise in deren Drittel regelrecht ein. Immer mehr in den Mittelpunkt rückte dabei Korbinian Sertl, bester Bayernliga-Torhüter der letzten Saison. Was die ECP-Stürmer auch versuchten, spätestens bei ihm war Endstation. „Sertl hat den Vorsprung festgehalten,“ musste auch Teufel anerkennen. Doch auch Jonathan Kornreder zeigte sich bei den wenigen Entlastungsangriffen auf dem Posten. Umso bitterer das 1:4 mitten in der Drangphase der Gastgeber. Einen Chip zur Befreiung aus dem Verteidigungsdrittel der Gäste wollte Anton Münzhuber stoppen. Doch die Scheibe versprang ihm und so hatte Ondörtoglu freie Fahrt und ließ Kornreder keine Chance. Doch auch dieser Rückschlag bremste den Offensivdrang der Gastgeber keineswegs. Sie bestürmten weiterhin das Gästetor und wurden schließlich noch vor der zweiten Pause belohnt. Innerhalb von nur 38 Sekunden war die Partie plötzlich wieder offen. Erst verkürzte Jakub Vrana auf 2:4 und gleich darauf Liam Hätinen nach einer tollen Kombination über Leonard Mößinger und Robert Neubauer mit einem trockenen Schuss auf 3:4 (39.). Kurz vor dem Wechsel dann die große Chance zum Ausgleich, als TSV-Stürmer Moritz Birkner eine vierminütige Strafe verbüßen musste. Doch konnten sie diese Überzahl nicht nutzen. Wie man es besser macht, zeigte der Vizemeister. Hintereinander mussten zwei ECP-Spieler auf der Strafbank Platz nehmen. Drei gegen fünf überstand der ECP noch unbeschadet, doch dann traf Matthäus Lidl immer noch mit einem Mann mehr zum 3:5 (45.).  Danach versuchten die Pfaffenhofener nochmals alles und kamen auch zu Chancen. Doch die routinierten Gäste verteidigten geschickt ihren Vorsprung und hatten in Sertl den nötigen Rückhalt. Als Teufel schließlich Kornreder zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis nahm, traf Murphy zum Endstand ins leere Tor. „Wir haben sehr gut gespielt, aber jetzt müssen wir auch einmal einen der Großen schlagen,“ gab Teufel ein Ziel für die nähere Zukunft aus.

EC Pfaffenhofen: Köpf, Kornreder, Baumgardt, Hätinen L., Eckl C., Eckl A.; Münzhuber, Wolf, Bachnmann, Neubauer, Eckl O., Mößinger, Hätinen K., Tlacil, Vrana, Leonhardt, Fichtenau, Felsöci, Weber, Heinrich

Tore:  0:1 (9.) Pastachak (Birkner); 0:2 (10.) Ondörtoglu (Vogl, Murphy 5:4); 0:3 (15.) Murphy (Penalty); 1:3 (20.) Felsöci (Hätinen L.); 1:4 (29.) Ondörtoglu (Pastachak); 2:4 (39.) Vrana (Baumgardt); 3:4 (Hätinen L. (Neubauer, Mößinger); 3:5 (45.) Lidl (Vogl, Murphy (5:4); 3:6 (60.) Murphy (Vogl, Lidl)

Strafen:  ECP  16    TSV  10

Zuschauer: 260

Fotos: Frank Stolle

Karl Öxler