Die Erste bricht im Schlussdrittel ein

Der EC Pfaffenhofen ist weiter auf der Suche nach dem Weg aus der Krise. Auch am Sonntag gab es beim ERV Schweinfurt nichts zu holen, der beim 8:3 (2:2; 2:1; 4:0) seinen ersten Saisonsieg überhaupt feiern konnte. Nachdem die Partie zwei Drittel lang ziemlich ausgeglichen war, brachen die Pfaffenhofener, bedingt auch durch zu viele Strafzeiten, im Schlussdrittel ein und kassierten noch vier Gegentore.

Mut für die anstehende Partie in Schweinfurt hatte trotz der Niederlage die Vorstellung vom Freitag bei Spitzenreiter Erding gemacht und so trat man die lange Reise nach Unterfranken durchaus optimistisch an. Da Torjäger Jan Tlacil und Wassilij Guft-Sokolov weiterhin fehlten, stand Stefan Teufel der gleiche Kader wie am Freitag zur Verfügung. Lediglich im Tor nahm er eine Änderung vor. Für Jonathan Kornreder stand dieses Mal Lukas Usselmann zwischen den Pfosten.

Die Gastgeber konnten dagegen seit langem wieder einmal nahezu in Bestbesetzung antreten. Nachdem zuletzt die Formkurve schon deutlich nach oben gezeigt hatte, sollte nun endlich der erste Saisonsieg unter Dach und Fach gebracht werden. Beide Mannschaften starteten durchaus schwungvoll und kamen auch zu einigen Möglichkeiten, doch zunächst sprang nichts zählbares dabei heraus. Die größte Möglichkeit zur Führung hatte nach 10 Spielminuten Vitus Gleixner, der aber mit einem Penalty an ERV-Torhüter Benedikt Roßberg scheiterte Dafür trafen wenige Minuten später die Hausherren, als bei den Gästen auf der rechten Abwehrseite nach einem abgefangenen Angriff die Absicherung fehlte und der durchgebrochene Alexander Asmus Usselmann zum ersten Mal das Nachsehen gab. Die Antwort folgte jedoch prompt. Nur wenige Sekunden nach dem Treffer musste ERV-Kapitän Dylan Hood auf die Strafbank und hatte dort noch nicht richtig Platz genommen, als Ondrej Vaculik nach schöner Vorarbeit von Robert Neubauer ausgleichen konnte. Und auch das 2:1 durch Tomas Cermak (17.) hatte nicht einmal eine Minute Bestand. Jakub Felsöci staubte zum 2:2 ab (18.). Nach der Pause erwischten die Mighty Dogs den besseren Start. Tomas Cermak umrundete das ECP-Tor und war mit einem Bauerntrick erfolgreich (24.) Zehn Minuten später war es Hood, der seine Mannschaft erstmals mit zwei Toren in Front brachte. Aber mit einem weiteren Überzahltreffer brachte Neubauer die Gäste wieder heran (38.), sodass die Partie auch zu Beginn des Schlussabschnitts weiterhin offen war.

Und auch da kamen die Unterfranken besser aus der Kabine. In der 42. Minute musste Jakub Felsöci auf die Strafbank und mit einem Mann mehr baute Sean Fischer mit einem satten Distanzschuss den Vorsprung wieder aus. Für Stefan Teufel der Wirkungstreffer für seine Mannschaft. „Danach merkte man, dass bei uns der Akku, sowohl physisch als auch psychisch ziemlich leer war,“ stellte er fest. Das intensive Spiel vom Freitag, verbunden mit einer sehr späten witterungsbedingten Heimkehr und die lange Fahrt nach Schweinfurt dürften da ihren Teil dazu beigetragen haben. Danach ging nämlich nicht mehr viel zusammen bei den Gästen, weitere Strafzeiten taten ihr übriges. Die Mighty Dogs nutzten dies noch zu drei weiteren Torerfolgen, wobei sich vor allem die beiden Kontingentspieler Cermak und Hood in Szene setzen konnten und insgesamt für fünf Treffer verantwortlich zeichneten. Entscheidend waren die letzten Gegentore jedoch nicht mehr, denn bereits nach dem 5:3 war die Luft raus bei den ECP-Spielern. Denen bietet sich bereits am Freitag die Chance zur Revanche, wenn Schweinfurt zum Beginn der Rückrunde in der Stadtwerke-Arena erwartet wird.

ECP: Usselmann, Korneder, Oexler, Hätinen L., Eckl, Eisenhofer, Wolf, Münzhuber, Leonhardt, Felsöci J., Strack, Neubauer, Gebhardt, Strobel, Vaculik, Gleixner, Pfab M., Hätinen K., Felsöci D., Pfab L.

Tore: 1:0 (14.) Asmus (Cermak); 1:1 (15.) Vaculik (Neubauer, Hätinen K. 5:4); 2:1 (17.) Cermak (Asmus, Fischer); 2:2 (18.) Felsöci J. (Eisenhofer, Gebhardt); 3:2 (24.) Cermak (Asmus); 4:2 (34.) Hood (Masel); 4:3 (38.) Neubauer (Hätinen K., Eckl)  5:3 (43.) Fischer (Herzog, Asmus 5:4); 6:3 (49.) Cermak (5:4); 7:3 (50.) Hood; 8:3 (56.) Marquardt (Hood 5:4)

Strafen: ERV  10     ECP   16

Zuschauer: 320

Karl Öxler