Black Week I

Die Erste hat am Freitag in der Eishockey-Bayernliga erneut eine herbe Enttäuschung hinnehmen müssen. Gegen den ERSC Amberg unterlagen die Pfaffenhofener auf eigenem Eis mit 0:7 (0:4; 0:2, 0:1)und gerieten dabei, wie so oft in  letzter Zeit, bereits in der Anfangsphase auf die Verliererstraße. Am Sonntag setzte es schließlich die nächste Klatsche: Bei der EA Schongau unterlag der ECP mit 5:11 (2:4, 0:2, 3:5).

Besser in die Partie zu finden als zuletzt, hatte sich die Mannschaft um Kapitän Robert Neubauer gegen Amberg fest vorgenommen, um nicht schon wieder gleich im ersten Drittel alle Chancen auf einen möglichen Erfolg zu verspielen. Zunächst schien dieses Vorhaben auch zu gelingen, denn in den ersten Minuten waren die Gastgeber das aktivere Team. Als dann aber Ondrej Vaculik eine von nur zwei Strafzeiten gegen den ECP an diesem Abend verbüßen musste, nutzte Philipp Siller die Überzahl zur Führung für die Gäste (6.) Nach diesem erneuten frühen Rückstand war das derzeit ohnehin nur schwach vorhandene Selbstvertrauen bei den Hausherren wie weggeblasen, die Verunsicherung spür- und sichtbar, zumal Amberg sofort nachlegte und durch Marco Pronath auf 2:0 erhöhte (7.). „Uns ging es in letzter Zeit genauso. Wir gerieten in Rückstand und dann wollte uns nichts mehr gelingen“, konnte Ambergs Coach Dirk Salinger die derzeitige Pfaffenhofener Gemütslage gut nachvollziehen. So spielte die frühe Führung den Gästen natürlich in die Karten. Gestützt auf einen sicheren Timon Bätge im Tor, konnten sie auf Fehler des ECP lauern, die dann auch prompt folgten. Mit einem neuerlichen Doppelschlag durch den Ex-Pfaffenhofener Andreas Pielmeier und US-Boy Ryan Boucher (13. und 15. Minute) war die Begegnung praktisch entschieden. Danach hatte Torhüter Lukas Usselmann genug und räumte seinen Kasten für Patrick Weiner, der nach einer längeren berufsbedingten Pause wieder im Kader stand. Was man der Mannschaft von Stefan Teufel jedoch keineswegs vorwerfen kann, ist mangelnde Einsatzbereitschaft oder fehlendes Engagement, was der Coach auch bestätigte. „Wir haben während der Woche wieder sehr hart daran gearbeitet, die Fehler abzustellen, aber wir können es dann im Spiel einfach nicht richtig umsetzen.“

Trotz des wiederum nahezu aussichtslosen Rückstandes war die Mannschaft nach dem ersten Wechsel um den Anschluss bemüht, erarbeitete sich auch mehrere gute Möglichkeiten, erwies sich aber im Abschluss als viel zu harmlos, um Bätge vor ernsthafte Probleme zu stellen. Mit dem sicheren Vorsprung im Rücken konnte Amberg abwarten und als sich Siller die Chance bot, ließ er sich diese nicht nehmen (0:5 – 31.). Danach entschärfte Weiner einen Penalty von Brandon Walkom (39.), um wenige Sekunden vor der zweiten Pause doch noch einmal hinter sich greifen zu müssen.

Im Schlussabschnitt erspielten sich die Pfaffenhofener bei einem Schussverhältnis, das deutlich zu ihren Gunsten ausfiel, reihenweise gute Möglichkeiten, die aber allesamt reihenweise vergeben wurden. Neben einem vergebenen Penalty von Jan Tlacil verfehlte der ECP selbst das leere Tor, nachdem Bätge schon geschlagen war – ein weiterer Beleg für die in der Mannschaft herrschende Unsicherheit. So blieb der Schlusspunkt fast schon folgerichtig den Gästen vorbehalten, die durch Walkom bei einem der wenigen Vorstöße für den Endstand sorgten.

An Teufel gewandt, zog Dirk Salinger ein Schlussfazit: „Ich weiß, dass es für dich kein Trost ist, aber das Ergebnis entspricht nicht dem Spielverlauf und ist viel zu hoch ausgefallen. Ihr habt nämlich nicht so schlecht gespielt und bis zum Ende alles versucht.“ Der ECP-Coach antwortet mit einem gequälten Lächeln: „Wir waren heute für euch auf jeden Fall der ideale Aufbaugegner.“

ECP: Usselmann, Weiner, Oexler, Hätinen L., Eckl, Eisenhofer, Wolf, Münzhuber, Felsöci J., Strack, Neubauer, Gebhardt, Vaculik, Gleixner, Pfab M., Hätinen K., Tlacil, Felsöci D., Weber.

Tore: 0:1 (6.) Siller; 0:2 (7.) Pronath; 0:3 (13.) Pielmeier; 0:4 (15.) Boucher; 0:5 (31.) Siller; 0:6 (40.) Maus; 0:7 (52.) Walkom. – Strafen: ECP 4, ERSC 10.

Zuschauer: 250.

Karl Öxler

Fotos: Frank Stolle

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