Black week II
„Wir waren heute für euch auf jeden Fall der ideale Aufbaugegner.“ Mit diesen Worten hatte Stefan Teufel am Freitag nach der Partie gegen Amberg in der Eishockey-Bayernliga seinen Kollegen Dirk Salinger verabschiedet. Und diese Feststellung hätte der ECP-Coach auch zwei Tage später in Schongau wieder genauso treffen können, nachdem seine Mannschaft mit einer 5:11 (2:4; 0:2; 3:5)-Niederlage die nächste Abfuhr kassiert hatte.
Auch bei der EA Schongau lief es die letzten Wochen nicht rund, gegen eine nach wie vor aus der Spur geratene Pfaffenhofener Mannschaft gelang mit dem klaren Erfolg aber nun der Befreiungsschlag. Den hatte man sich auch im ECP-Lager erhofft, doch daraus wurde wieder nichts.
Dabei hatten es die Pfaffenhofener im Gegensatz zu den letzten Spielen dieses Mal sogar geschafft, nicht schon in den Anfangsminuten deutlich in Rückstand zu geraten. Im Gegenteil. Schon nach gut einer Minute brachte Jan Tlacil seine Farben in Führung und nur drei Minuten später nutzte Robert Gebhardt die erste Strafzeit gegen die Heimmannschaft zum 2:0. Diese Zwei-Tore-Führung sollte doch für Sicherheit sorgen, dachte man zumindest. Doch weit gefehlt. Nur 21 Sekunden nach dem 2:0 war der Vorsprung schon wieder zusammengeschmolzen. Praktisch vom Bully weg gelang Simon Maucher der glückliche Anschlusstreffer, als dessen Schuss von der Schlittschuhkufe eines ECP-Verteidigers unhaltbar für Jonathan Kornreder im Kasten abgefälscht wurde. Danach tat sich zunächst nicht allzu viel, doch die Verunsicherung bei den Gästen machte sich da unverständlicherweise schon wieder breit. Innerhalb von nur vier Spielminuten gaben sie die Partie wieder einmal aus der Hand. Schwaches Zweikampfverhalten gepaart mit individuellen Fehlern ermöglichten den Hausherren die Tore von Kevin Steiner (15.), Marius Klein (16.) und Ville Saloranta (19.), der in Überzahl traf.
Auch nach dem Wechsel konnten die Pfaffenhofener den Schalter nicht umlegen und mussten die Hausherren durch ein Tor des Kanadiers Mathieu Newcomb (27.) und einem weiteren Powerplay-Treffer des Finnen Saloranta wenige Sekunden vor der zweiten Pause weiter davonziehen lassen. Damit war die Begegnung praktisch entschieden, denn mit einem Aufbäumen oder gar einer Wende konnten selbst die größten Optimisten nicht mehr rechnen.
Im Schlussdrittel gab es dann für die Zuschauer insgesamt acht Tore zu bestaunen, die zeitweise fast im Minutentakt fielen. Für die Gäste waren Youngster Kilian Strack (43.), Jakub Felsöci (50.) und Mario Strobel (54.), der nach seiner Sperre wieder mit dabei war, erfolgreich, während Lukas Usselmann, der Kornreder nach der ersten Pause im Tor abgelöst hatte, noch weitere fünf Mal hinter sich greifen musste. „Offensiv haben wir gut gespielt und immerhin fünf zumeist schön herausgespielte Tore gemacht. Aber defensiv gehen wir nicht konsequent in die Zweikämpfe, fahren nur nebenher und lassen dem Gegner viel zu viel Raum. Bei solch einem katastrophalen Defensivverhalten brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir uns elf Gegentreffer einfangen“, stellte Teufel fest. Um dies abzustellen, dürfte die nächsten Wochen viel Arbeit auf das Team zukommen.
ECP: Kornreder, Usselmann, Oexler, Hätinen L., Eckl, Eisenhofer, Wolf, Münzhuber, Felsöci J., Strack, Neubauer, Gebhardt, Strobel, Vaculik, Gleixner, Pfab M., Hätinen K., Tlacil, Felsöci D., Weber
Tore: 0:1 (2.) Tlacil (Wolf); 0:2 (5.) Gebhardt (Hätinen L., Felsöci D. 5:4); 1:2 (5.) Maucher; 2:2 (15.) Steiner; 3:2 (16.) Klein; 4:2 (19.) Saloranta; 5:2 (27.) Newcomb; 6:2 (40.) Saloranta; 7:2 (42.) Müller; 7:3 (43.) Strack (Strobel, Oexler); 8:3 (44.) Höfler; 9:3 (46.) Müller; 10:3 (48.) Höfler; 10:4 (50.) Felsöci J. (Hätinen L., Gebhardt); 10:5 (54.) Strobel (Oexler, Gleixner); 11:5 (57.) Saloranta
Strafen: EAS 8, ECP 8.
Zuschauer: 200
Karl Öxler