Viel investiert, aber wenig Ertrag

Die Enttäuschung war den Spielern des EC Pfaffenhofen nach der Partie gegen den HC Landsberg ins Gesicht geschrieben. Trotz eines über weite Strecken überlegen geführtem Spiel musste man mit einem 2:5 (0:3; 2:1; 0:1) den Gästen die drei Punkte überlassen.

„Ich kann meinen Burschen überhaupt keinen Vorwurf machen. Das war heute sicherlich unser bestes Heimspiel. Wir haben nahezu über die gesamte Spieldauer unseren Matchplan eingehalten, nur wir belohnen uns am Ende nicht,“ trauerte Stefan Teufel den zahlreich vergebenen Chancen nach. Einem Erfolg der Hausherren stand zudem mit Moritz Borst ein glänzend aufgelegter Landsberger Schlussmann im Wege, wie auch dessen Trainer Martin Hoffmann hervorhob. „Moritz hat uns heute im Spiel gehalten,“ lobte er seinen Keeper, dem bei mehreren Lattentreffern auch das nötige Quäntchen Glück zur Seite stand. Und mit Frantisek Wagner hatte der Tabellendritte auch einen Stürmer in seinen Reihen, der die sich bietenden Chancen eiskalt nutzt. Ganz im Gegensatz zu den Angreifern der Gastgeber. Teufel sieht darin derzeit vor allem ein mentales Problem. „Uns fehlt momentan das Selbstvertrauen beim Abschluss und dann hast du auch nicht das manchmal notwendige Scheibenglück,“ so der Coach weiter. Dem stand zwar wieder Ondrej Vaculik zur Verfügung, nicht aber Mario Strobel. Der hatte in Dorfen eine Spieldauerstrafe erhalten, was im Normalfall ein Spiel Sperre nach sich ziehen würde. Diese Sperre wurde aber vom Verband während der Woche auf vier Spiele erhöht, was bei den ECP-Verantwortlichen für ziemlichen Ärger sorgte.

Doch es gab auch Erfreuliches zu vermelden. Vor Spielbeginn wurden Kapitän Robert Neubauer, Robert Gebhardt und Patrick Weiner für jeweils mehr als 250 Spiele im ECP-Trikot geehrt. Danach begannen die Kreisstädter sehr engagiert, setzten die favorisierten Gäste mit vier Blöcken unter Druck und erarbeiteten sich gleich in der Anfangsphase einige gute Möglichkeiten. Wie eine kalte Dusche wirkte da das 0:1 in der 9. Minute, erzielt von Lukas Heß, der letzte Saison noch mit einer Förderlizenz des ERC Ingolstadt für den ECP spielberechtigt war. Und was Effektivität bedeutet, bewies anschließend Frantisek Wagner, der im ersten Drittel noch zweimal gefährlich vor Lukas Usselmann auftauchte und dabei so genau zielte, dass dieser keine Abwehrchance hatte (11. und 13. Minute). So ging es mit einem aus Pfaffenhofener Sicht ernüchternden 0:3 zum ersten Mal in die Kabine. „Wir haben auch genau zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht,“ freute sich der Coach der Gäste. Das war auch im zweiten Abschnitt wieder der Fall.

Der ECP kam wieder mit viel Schwung aus der Pause und setzte die Gäste zunehmend unter Druck und in Überzahl gelang Wassilij Guft-Sokolov der lang ersehnte und auch längst verdiente Anschlusstreffer (25.). Die aufkeimende Hoffnung im ECP-Lager erhielt jedoch keine zwei Minuten später einen herben Dämpfer, als Lars Grözinger nach einem Bully mit einem abgefälschten Schuss den alten Abstand wieder herstellte (27.). Trotzdem blieb der ECP am Drücker und eine erneute Überzahlmöglichkeit nutzte Vitus Gleixner zum 2:4 (35.). Ein Treffer, den die Hausherren mit dem Ausfall von Guft-Sokolov aber teuer bezahlen mussten, der sich bei dem Foul, das zur Strafe führte verletzte und wohl einige Zeit ausfallen dürfte. Wie man das zweite Drittel beendet hatte, nämlich mit viel Elan, startete man auch in den Schlussabschnitt, verbunden mit der Hoffnung, dem Spiel vielleicht doch noch eine Wende geben zu können. Die wurde jedoch in der 46. Minute durch Wagners dritten Treffer jäh zerstört, der einen Fehler im Aufbau gnadenlos bestrafte. Die verbleibende Zeit versuchten die Pfaffenhofener noch einmal alles, doch Borst war nicht mehr zu überwinden. „Wir sind sehr glücklich über die drei Punkte. Aber Kompliment an Pfaffenhofen. Wie die Mannschaft heute aufgetreten ist und bis zum Schluss gekämpft hat, verdient Respekt,“ hatte Martin Hoffmann noch ein Lob für den Gegner parat, für die Mannschaft von Stefan Teufel am Ende aber doch nur ein schwacher Trost.

ECP: Usselmann, Kornreder, Oexler, Hätinen L, Eckl, Eisenhofer, Pfab M., Wolf, Münzhuber, Leonhardt,  Felsöci J., Strack, Neubauer, Gebhardt, Vaculik, Gleixner, Hätinen K., Tlacil, Felsöci D., Pfab L.; Weber, Guft-Sokolov

Tore: 0:1 (9.) Heß (Wagner, Hegner); 0:2 (11.) Wagner (Heß, Hegner); 0:3 (13.) Wagner, Wedl, Heß); 1:3 (25.) Guft-Sokolov (Neubauer, Gleixner 5:4); 1:4 (27.) Grözinger (Mosler, Stauder); 2:4 (35.) Gleixner (Tlacil, Eckl 5:4); 2:5 (46.) Wagner (Heß, Grözinger)

Strafen: ECP   8     HCL   12

Zuschauer: 275

Karl Öxler

Fotos: Frank Stolle

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