Schweinfurt zu stark

Seiner Favoritenrolle gerecht wurde der ERV Schweinfurt am Freitag in der Stadtwerke-Arena. Der Tabellenzweite wankte nur kurz, erwies sich aber insgesamt als zu stark für den EC Pfaffenhofen und gewann letztendlich noch deutlich mit 8:4 (3:1; 2:3; 3:0). 

Die Rollen waren klar verteilt. Die bisher noch verlustpunktfreien Gäste wollten sich auch beim noch punktlosen EC Pfaffenhofen keine Blöße geben und gingen die Partie auch dementsprechend selbstbewusst an. Von Beginn an versuchten sie die Hausherren, bei denen zwar Liam Hätinen erstmals wieder mit dabei war, dafür aber sein Bruder Kareem und die Eckl-Brüder Alex und Christoph fehlten, unter Druck zu setzen. Die hatten große Mühe, sich aus der Umklammerung zu befreien.

Zu viel Respekt

„Da zeigten wir wieder mal viel zu viel Respekt, waren zu weit weg vom Gegner und kamen kaum in die Zweikämpfe,“ bemängelte Coach Markus Muhr. Insbesondere die fünf Kontingentspieler in Schweinfurts Kader (Schweinfurt ist einer der beiden Vereine, die sich nicht selbst auf drei dieser Spieler beschränken) und Spielmacher Petr Pohl bereiteten der ECP-Defensive enorme Probleme. Mit ihrem aggressiven Forechecking ließen sie die Hausherren kaum zur Entfaltung kommen und konnten diese einen Zweikampf mal für sich entscheiden, ging die Scheibe viel zu schnell wieder verloren. Auch deshalb, weil die Pfaffenhofener immer wieder versuchten, sich spielerisch zu befreien, was nur selten gelang. „Wenn ich unter Druck bin, muss ich den Puck auch einfach mal aus dem Drittel bringen. Dann muss der Gegner erstmal wieder neu aufbauen,“ Diese Vorgabe von Co-Trainer Markus Welz setzte seine Mannschaft aber zu wenig um und so war Steven Catelin im Tor immer wieder gefordert.

Schweinfurt zieht auf 1:5 davon

Bis zur 12. Minute konnte er alle Chancen der Gäste vereiteln, dann traf ERV-Kapitän Kevin Heckenberger mit einem Schuss, bei dem Catelin die Sicht verdeckt war, zur Führung. Überhaupt war auffällig, dass die Gäste bei jeder Gelegenheit und aus jeder Position den Puck in Richtung Tor brachten und so immer wieder für Gefahr sorgten. Dann musste ein Gästespieler auf die Strafbank und Schweinfurt blieb auch mit einem Mann weniger offensiv. Was sich allerdings rächte, denn Jan Tlacil eroberte den Puck, passte auf den mitgelaufenen Jakub Vrana, der zum Ausgleich traf. Für die Gäste das erste Unterzahltor überhaupt in dieser Saison (15.) Schlimm aus ECP-Sicht dann die letzte Spielminute im Auftaktdrittel. Wieder einmal stimmte die Zuordnung nicht und Tomas Cermak besorgte das 1:2. Beim Abwehrversuch verletzte sich Catelin, Lukas Usselmann musste in den Kasten und wurde schon nach 22 Sekunden kalt erwischt. Tomas Cermak wurde nicht energisch genug gestört, seinen Versuch konnte Usselmann noch abwehren, aber den Abpraller versenkte Lukas Krumpe zum 1:3. „Das darf einfach nicht passieren,“ kommentierte Muhr diesen Nackenschlag für sein Team. Das kurz nach dem Wechsel nach einem erneuten unnötigen Scheibenverlust in der eigenen Zone das 1:4 durch Ilya Zhetlakov hinnehmen musste. Spätestens mit dem 1:5 durch Kristers Donins (29.) schienen die Fronten endgültig geklärt, doch urplötzlich waren die Gastgeber wieder im Spiel. Innerhalb von nur gut fünf Minuten kamen sie wieder auf 4:5 heran. 

Drei Treffer in sechs Minuten reichen nicht

David Felsöci mit dem zweiten Überzahltreffer (30.), Anton Seidel mit einem Break in Unterzahl (34.) und Oliver Eckl (36.) sorgten wieder für Hoffnung im ECP-Lager, die gleich nach dem letzten Wechsel neue Nahrung erhielt, als Marlon Wolf am Lattenkreuz des Gästetores scheiterte. Die Hoffnungen zunichte machte Kevin Heckenberger dann in der 45. Minute, als er mit einem abgefälschten Schuss erfolgreich war. Danach kontrollierten die Unterfarnken die Partie und kamen durch Cermak und Pohl am Ende noch zu einem deutlichen und verdienten Erfolg.

Karl Oexler

Alle Bilder der Partie findet Ihr in der Bildergalerie

ERSTE: Catelin, Usselmann, Muhr, Hätinen L.; Münzhuber, Wolf Mi., Leonhardt, Fichtenau, Ullmann, Neubauer, Eckl O., Seidel, Wolf Ma., Tlacil,, Vrana, Felsöci, Weber, Hilser  

Tore:  0:1 (12.) Heckenberger (Bares, Pinsack); 1:1 (15.) Vrana (Tlacil 5:4); 1:2 (20.) Cermak (Zheltakov, Asmus); 1:3 (20.) Krumpe (Pohl, Cermak); 1:4 (23.) Zheltakov (Diel, Adam); 1:5 (29.) Donins (Zheltakov, Adam); 2:5 (30.) Felsöci (Tlacil, Eckl O. 5:4); 3:5 (34.) Seidel (Wolf Mi., Neubauer 4:5); 4:5 (36.) Eckl O. (Felsöci, Vrana); 4:6 (45.) Heckenberger (Alksnis, Zheltakov); 4:7 (49.) Cermak (Donins, Pohl 5:4); 4:8 (54.) Pohl (Cermak, Dana)

Strafen:  ECP  16   ERV   12 

Zuschauer: 150

Fotos: Frank Stolle