Peinliche Auswärtspleite

Zwei Gesichter zeigte der EC Pfaffenhofen am Wochenende in der Eishockey-Bayernliga. Hatten die Pfaffenhofener am Freitag in einem intensiven und sehenswerten Spiel den Tabellendritten TEV Miesbach noch mit 7:4 geschlagen, hatten sie nur zwei Tage später beim EHC Klostersee nichts zu bestellen und unterlagen deutlich mit 2:11 (0:2; 0:5; 2:6).

Dementsprechend enttäuscht war Markus Muhr. „Das war heute gar nichts“, redete der ECP-Coach nicht um den heißen Brei herum und wollte auch das kraftraubende Spiel gegen Miesbach und den kleinen Kader nicht als Ausrede oder Begründung gelten lassen. Zu den vielen Ausfällen gesellte sich in Grafing auch noch der zuletzt so starke Marlon Wolf, der sich am Freitag verletzt hatte. Somit standen nur noch acht Stürmer zur Verfügung und Verteidiger Marc Sauer rückte nach vorne, um noch drei komplette Reihen aufbieten zu können. Zwar räumte Muhr ein, dass die vielen Ausfälle weh tun würden, aber „dann muss ich es eben cleverer spielen.“

Das erste Drittel ist noch ausgeglichen

Die Hausherren gingen schon früh durch den Kanadier Alexandre Gagnon in Führung (5.) und legten in der 10. Minute durch Matthias Baumhackl das 2:0 nach. Doch trotz des Rückstandes sah Muhr sein Team im ersten Drittel noch im Spiel. „Da waren wir noch gut dabei, hätten auch das ein oder andere Tor machen können und verlieren dann total den Plan“, musste er feststellen und zusehen, wie seine Mannschaft zusehends ins Hintertreffen geriet.

Die Gäste schafften es immer seltener, die Räume eng zu machen und sich in den Zweikämpfen gegen die bekannt kampfstarken Klosterseer zu behaupten. Denen spielte dies natürlich in die Karten und noch vor der zweiten Pause sorgten Gagnon (22.), Simon Roeder (25.) und Nicolai Quinlan (36.) praktisch für die Entscheidung.

Im Schlussabschnitt brechen alle Dämme

„Dann reden wir noch darüber, dass wir uns nicht abschießen lassen wollen, uns defensiv ausrichten, weil das Spiel sowieso schon gelaufen ist und kassieren dann noch sechs Dinger“, konnte der ECP-Coach nur noch verständnislos den Kopf schütteln. Vor allem die Reihe mit Gagnon, Kelvin Walz und Luka Kauppila bekamen die Pfaffenhofener überhaupt nicht in Griff. Nachdem die Gastgeber auf 8:0 davongezogen waren, ersetzte Muhr Fabio Marx im Tor durch Jonathan Kornreder. „Mir tut nur mein junger Torwart leid. Der wurde immer wieder allein gelassen und konnte überhaupt nichts dafür. Den habe ich nur raus, damit er sich nicht noch ein paar Tore einfängt“, stellte der ECP-Coach klar. Aber auch Kornreder musste im weiteren Verlauf noch dreimal hinter sich greifen, sodass es am Ende sogar zweistellig wurde. Wenigstens beteiligten sich in der Schlussphase auch die Gäste noch am munteren Toreschießen. Jan Tlacil und Elias Weber gelangen innerhalb einer Minute die beiden Ehrentreffer. „Ich hoffe, dass das heute nur ein Ausrutscher war“, sagte Muhr abschließend.

Karl Oexler

ERSTE: Kornreder, Marx, Muhr, Hätinen L.,Popela, Wolf Mi., Münzhuber,, Ullmann, Neubauer, Seidel, Hätinen K., Sauer, Tlacil,, Vrana, Fichtenau, Weber

Tore: 1:0 (5.) Gagnon; 2:0 (10.) Baumhackl; 3:0 (22.) Gagnon; 4:0 (25.) Roeder; 5:0 (36.) Quinlan N.; 6:0 (45.) Gagnon; 7:0 (46.) Hilger; 8:0 (48.) Walz; 9:0 (50.) Baumhackl ; 9:1 (51.) Tlacil (Hätinen K., Neubauer); 9:2 (52.) Weber (Hätinen K., Fichtenau); 10:2 (53.) Walz; 11:2 (56.) Quinlan N.

Strafen: EHC 2 ECP 10

Zuschauer: 380

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