Knapp unterlegen
Unsere Erste hat den Sieg gegen Waldkraiburg nur ganz knapp verpasst. Vorausgegangen war eine wilde Aufholjagd, bei der die Erste einen 2:5-Rückstand ausgleichen konnte. Leider hat es dann aber in der Overtime nicht ganz gereicht.
Die Galerie mit Bildern von Frank Stolle über das erste Heimspiel der Ersten findet Ihr hier
Mit einer Energieleistung hat der EC Pfaffenhofen am Freitagabend zum Heimspielauftakt einen 2:5 Rückstand noch wettgemacht und den ersten Punkt in der noch jungen Saison geholt. Auch wenn sich der EHC Waldkraiburg in der Verlängerung den Zusatzzähler sichern konnte, war die erfolgreiche Aufholjagd in der Schlussphase enorm wichtig für die Moral der Mannschaft.
„Hut ab vor der Leistung der Jungs im letzten Drittel, vor allem unter den Voraussetzungen,“ war Stefan Teufel voll des Lobes für seine enorm junge Mannschaft. In sein Lob schloss er auch Abteilungsleiter Robert Huber mit ein, der nach dem kurzfristigen Wechsel von Mario Strobel noch vor Ablauf der Wechselfrist am Dienstag einen Ersatz aus dem Hut gezaubert hatte. Mit Leonard Mößinger vom Oberligisten Hannover Indians kommt ein weiterer junger Spieler an die Ilm. Der 21jährige Stürmer erhielt seine Ausbildung im Nachwuchs des EV Regensburg, bevor er dann die erste Spielzeit im Seniorenbereich in der Oberliga Nord verbrachte, dort auf 40 Einsätze für Hannover kam und nun sein Debüt in der Bayernliga gab. Zwar waren beim ECP die drei Gesperrten aus der Vorwoche wieder mit an Bord, aber nach wie vor fehlte Torjäger Jan Tlacil, dessen Krankheit sich als hartnäckiger erwies als ursprünglich angenommen und der erst diese Woche wieder ins Training einsteigen darf.
Dennoch startete Coach Teufel mit vier Angriffsformationen und es entwickelte sich von Beginn an ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, wobei die Gäste optisch leicht im Vorteil waren und schon in der 4. Minute durch Anthony Dillmann im Nachschuss in Führung gingen. Der Aufsteiger aus Waldkraiburg hatte sich vor der Saison prominent verstärkt. Alleine die sieben Neuzugänge, allesamt bereits in höheren Ligen aktiv, weisen ein Durchschnittsalter von ca. 32 Jahren auf und verfügen dementsprechend über jede Menge Erfahrung. Diese fehlende Routine versuchte der ECP mit großem Einsatz auszugleichen, was jedoch nicht immer gelang. Beim Ausgleich machte sich dies aber bezahlt, als Kareem Hätinen hinter dem Tor den Puck erkämpfte und Robert Neubauer vollendete (9.). Allerdings brachte ein unnötiger Scheibenverlust im eigenen Drittel die Gastgeber wieder in Rückstand (15.). Offenbar überhaupt nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner ersten Reihe um Jakub Vrana war jedoch Stefan Teufel, der nach der ersten Pause auf drei Reihen umstellte und in der Folgezeit auf seine erste Formation verzichtete. Dies sollte zunächst Wirkung zeigen, denn mit einem Alleingang glich Edgard Fichtenau aus (24.). Doch noch bevor der Stadionsprecher den Treffer verkünden konnte, schlugen die Gäste durch Jakub Sramek zurück. Ganze 12 Sekunden lagen zwischen beiden Toren. Als dann nach zwei zumindest sehr fragwürdigen Strafen zwei ECP-Spieler draußen saßen, ließen sich die EHC-Routiniers diese Chance nicht entgehen und erhöhten erneut durch Sramek auf 4:2 (27.). Endgültig auf die Verliererstraße schienen die Hausherren durch Leon Deckers schönen Treffer kurz vor dem zweiten Wechsel zu geraten. (40.). Im Schlussabschnitt tat sich zunächst nicht allzu viel. Allerdings machte sich mit zunehmender Spieldauer bei den Gästen ein Kräfteverschleiß bemerkbar, während die ECP-Spieler weiter auf das Tempo drückten und in der 50. Minute mit Neubauers Überzahltreffer zur Aufholjagd bliesen. Kareem Hätinen brachte seine Farben weiter heran (56.). Als dann Teufel Torhüter Justin Köpf, der im letzten Drittel Jonathan Kornreder abgelöst hatte, vom Eis nahm und sich Waldkraiburg noch ein Foul leistete, war es David Felsöci, der 25 Sekunden vor dem Ende den vielumjubelten Ausgleich markierte. In der Verlängerung sicherte dann Sramek mit seinem dritten Treffer den Zusatzpunkt, nachdem die Gastgeber nach einer sehr umstrittenen Strafe gegen Köpf wegen Beinstellens in Unterzahl spielen mussten. „Es ist zwar schon etwas ärgerlich, nach einer solch klaren Führung noch einen Punkt abzugeben, aber den hat sich Pfaffenhofen durch den Auftritt im letzten Drittel auch redlich verdient. Wir haben nach zwei Spielen fünf Punkte. Das hätte ich vor der Saison sofort unterschrieben,“ zog Gäste-Coach Jürgen Lederer dennoch ein zufriedenes Schlussfazit.
EC Pfaffenhofen: Kornreder, Köpf, Baumgardt, Bachmann, Hätinen L., Eckl C., Eckl A.; Münzhuber, Wolf, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Mößinger, Hätinen K., Vrana, Leonhardt, Fichtenau, Felsöci, Weber, Pfab L., Heinrich
Tore: 0:1 (4.) Dillmann (Decker, Vogl); 1:1 (9.) Neubauer (Hätinen K., Hätinen L.); 1:2 (15.) Decker (Vogl, Dillmann); 2:2 (24.) Fichtenau (Wolf, Münzhuber); 2:3 (24.) Sramek (Ovaska, Maierhofer); 2:4 (27.) Sramek (Hora, Vrba 5:3); 2:5 (40.) Decker (Hora, Vogl); 3:5 (50.) Neubauer (Hätinen L., Gebhardt 5:4); 4:5 (56.) Hätinen K. (Eckl C., Neubauer); 5:5 (60.) Felsöci (Neubauer, Hätinen K. 5:4); 5:6 (62.) Sramek (Hora, Vogl 4:3)
Strafen: ECP 12 + Spieldauer f- Hätinen K. EHC 10
Karl Öxler