Kemptener Offensive nicht zu stoppen
Auch beim ESC Kempten musste der EC Pfaffenhofen eine hohe Niederlage hinnehmen. Wie schon im Hinspiel gelang es den Pfaffenhofenern dabei nicht, die starke Offensive des Tabellenzweiten in den Griff zu bekommen. Am Ende stand ein deutliches 9:1 (3:0; 2:0; 4:1) für die Hausherren zu Buche.
Die Voraussetzungen waren ohnehin nicht die besten, denn man musste personell doch arg geschwächt die Reise ins Allgäu antreten. Mit Mario Strobel (verletzt), Kilian Strack (beruflich) und Vitus Gleixner (Wechsel zum EHC Klostersee) fehlten drei Stürmer. Dazu gesellte sich auch noch Ondrej Vaculik. Vom tschechischen Kontingentspieler hatte sich der Verein während der Woche getrennt. Dafür war Wassilij Guft-Sokolov nach seiner Verletzungspause erstmals wieder mit von der Partie. „Wir haben versucht mitzuspielen und nicht nur zu zerstören. Das ist uns zeitweise ganz gut gelungen,“ stellte Stefan Teufel fest. Der ECP-Coach verlangt von seiner Mannschaft auch gegen die Spitzenteams von hinten heraus eine spielerische Lösung zu suchen und nicht nur mit Icings zu agieren, was er für die Entwicklung seiner jungen Truppe als sehr wichtig erachtet. Allerdings kann diese Spielweise auch immer wieder in eine hohe Niederlage münden. Vor allem gegen ein Team wie es Kempten besitzt. „Der ESC hat Spieler im Kader, die von einem normalen Bayernligaverteidiger kaum zu verteidigen sind. Da ist eben sehr viel Qualität vorhanden und da tun sich Mannschaften wie wir dann sehr schwer,“ führte er deshalb weiter aus. So lagen die Gastgeber bereits zur ersten Pause mit 3:0 in Front. „Etwas glücklich, weil wir doch zu viel zugelassen haben“ wie Kemptens Trainer Sven Curmann einräumte. Aber schon während der ersten zwanzig Minuten zeigte sich, dass die technisch versierten und läuferisch starken Topskorer der Allgäuer wie Jakub Bitomsky, Ondrej Zelenka und vor allem Filip Kokoska kaum in den Griff zu bekommen waren. Vor allem Letztgenannter hatte einen glänzenden Tag erwischt, erzielte drei Treffer selbst und war an weiteren vier beteiligt. Während sich bei den Sharks zuletzt hin und wieder nach klaren Führungen etwas der Schlendrian breitmachte, gingen sie dieses Mal konzentriert und couragiert über 60 Minuten zu Werke und bauten so kontinuierlich ihren Vorsprung weiter aus, was auch deren Coach zu einem Lob veranlasste. Einen Shut-Out für ESC Keeper Jakob Nerb verhinderte David Felsöci, dem kurz vor Ende wenigstens noch der Ehrentreffer gelang. Am hoch verdienten Sieg der Hausherren gab es somit nichts zu rütteln, auch wenn laut Stefan Teufel „zwei Tore mehr und drei Gegentreffer weniger durchaus möglich gewesen wären.“
Für Ondrej Vaculik, der bisher sehr deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hat der EC Pfaffenhofen unterdessen während der Woche mit Jakub Vrana einen Ersatz verpflichtet. Der Namensvetter des NHL-Stars von den St. Louis Blues kommt von Remparts de Tours aus der 2.französischen Liga. Davor spielte er zwei Jahre für Brest (ebenfalls 2. Liga Frankreich) und für mehrere Teams in der 2. und 3. tschechischen Liga. Der 28jährige Außenstürmer ist am Freitagabend in Pfaffenhofen eingetroffen und sollte bereits gestern gegen Buchloe sein Debüt geben, ohne übrigens vorher seine neuen Mannschaftskameraden kennengelernt zu haben.
ECP: Weiner, Kornreder, Oexler, Hätinen L., Eckl, Eisenhofer, Wolf, Münzhuber, Leonhardt, Felsöci J., Neubauer, Gebhardt, Pfab M., Hätinen K., Tlacil, Felsöci D., Weber, Pfab L., Guft-Sokolov
Tore: 1:0 (10.) Kokoska (Oppenberger, Zelenka); 2:0 (16.) Miller (Rau, Kokoska); 3:0 (19.) Bitomsky (Kokoska, Zelenka); 4:0 (22.) Mitchell (Kokoska, Zelenka 5:4); 5:0 (36.) Zelenka (Kokoska, Kröber 4:5); 6:0 (41.) Bitomsky; 7:0 (50.) Kokoska (Zelenka, Bitomsky 5:4); 8:0 (53.) Kokoska; 9:0 (54.) Kröber (5:4); 9:1 (59.) Felsöci D. (Felsöci J., Hätinen L.)
Strafen: ESC 20 ECP 18
Zuschauer: 630