Erschreckend schwacher Heim-Auftritt

Herrschte am Freitag nach dem Auswärtserfolg in Amberg noch beste Stimmung im Lager des EC Pfaffenhofen, wich diese am Sonntagabend spätestens mit Ertönen der Schlusssirene großer Ernüchterung. Nach einer enttäuschenden Vorstellung hatte Pfaffenhofen gegen die EA Schongau gerade eine verdiente 3:4 (1:1; 2:2; 0:1)-Niederlage hinnehmen müssen und bleibt im Tabellenkeller der Bayernliga.

Markus Muhr war die Enttäuschung regelrecht ins Gesicht geschrieben. Der ECP-Coach hatte gehofft, dass seine junge Mannschaft mit einem Erfolgserlebnis im Rücken den Aufwärtstrend fortsetzen könnte. Das Erfolgserlebnis hatte sein Team sich mit dem letztlich souveränen 4:1 in Amberg verschafft, von einem positiven Effekt war am Sonntag jedoch nichts zu spüren. Im Gegenteil.  Trotz teils deutlicheren Niederlagen in den Spielen zuvor, war dies wohl die bisher schwächste Vorstellung in dieser Saison. Dementsprechend bedient war Muhr. „Mir fehlen ehrlich gesagt ein bisschen die Worte. Wenn du bei eigener Überzahl zwei Tore kassierst und noch zehn oder sogar mehr Chancen des Gegners zulässt, dann frage ich mich, was wir uns dabei denken. Ich bin heute das erste Mal überhaupt nicht zufrieden, vor allem wenn ich sehe, wie wir am Freitag gespielt haben“, sagte er.

Zwei Gegentore in eigener Überzahl

Schon während der ersten Strafzeit für die Gäste fing sich der ECP einen Konter ein. Den ersten Versuch konnte Steven Catelin noch abwehren, doch Raivo Freidenfels setzte nach, bediente den vor dem Tor völlig allein gelassenen Kurt Sonne und der Kanadier vollstreckte eiskalt. Danach musste Catelin noch einige Male Kopf und Kragen riskieren, um das 0:2 zu verhindern, dies alles auch noch bei eigener Überzahl. Auch danach blieb Schongau das aktivere Team, das dem 2:0 näher war, als die Hausherren dem Ausgleich. Dieser fiel dann aber noch vor der Pause. Christoph Eckl brachte die Scheibe Richtung Tor, Jakub Vrana ließ für Jan Tlacil abtropfen und der lupfte den Puck mit der Rückhand über EA-Torhüter Daniel Blankenburg zum 1:1 ins Tor.

Schmeichelhafter Zwischenstand

Ein schmeichelhafter Zwischenstand für die Gastgeber, deren Spiel im zweiten Abschnitt nicht sicherer wurde. So hatte auch die zweite Schongauer Strafe Folgen. Allerdings nicht für die Gäste. Bei den Hausherren reihte sich weiter Fehler an Fehler und ein schlimmer Scheibenverlust ermöglichte Freidenfels erneut einen Konter, den der Lette mit dem 1:2 abschloss. Wie man es bei eigener Überzahl besser macht, zeigten die Gäste nur zwei Minuten später. Yannick Steffens erhöhte auf 1:3 (28.). Freuen konnten sich die Mammuts über den Vorsprung allerdings nicht einmal zwei Minuten, dann hatte der ECP mit einem Doppelschlag innerhalb von nur 40 Sekunden ausgeglichen. Erst verkürzte Vrana mit einer schönen Einzelleistung, bei der er einen Verteidiger stehen ließ, auf 2:3. Dann fiel ein abgewehrter Schuss von Alex Eckl Tlacil auf den Schläger, der dann keine Mühe mehr hatte (33, 30.). „In der Kabine habe ich meiner Mannschaft gesagt, dass das einzige Gute am Spiel das Ergebnis ist“, sagte Muhr, der aber gleich nach dem letzten Wechsel mitansehen musste, wie die Gäste wieder in Führung gingen. Mit einem Mann mehr besorgte Lukas Skvarek das 3:4 (42.).

Erst spät wacht der ECP auf

Erst danach ging ein leichter Ruck durch die Heimmannschaft, die jetzt den Gegner in die Defensive drängte und in der Schlussphase dessen Tor regelrecht belagerte. Doch trotz einiger sehr guter Chancen wollte der Ausgleich nicht mehr gelingen. „Wir haben undiszipliniert Eishockey gespielt, die Positionen nicht gehalten, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Da hat der letzte Wille gefehlt“, fasste Muhr am Ende seine Kritik nochmal zusammen.

Karl Oexler

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ERSTE: Catelin, Usselmann, Muhr, Eckl C., Hätinen L.; Münzhuber, Leonhardt, Fichtenau, Ullmann, Neubauer, Eckl A., Eckl O., Seidel, Wolf Ma., Tlacil,, Vrana, Weber, Hilser.

Tore: 0:1 (6.) Sonne; 1:1 (20.) Tlacil (Vrana, Eckl C.); 1:2 (26.) Freidenfelds; 1:3 (28.) Steffens; 2:3 (30.) Vrana (Münzhuber); 3:3 (30.) Tlacil (Eckl A., Wolf Ma.), 3:4 (42.) Skvarek

Strafen: ECP 10, EAS 8

Zuschauer: 250

Fotos: Frank Stolle

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