Unterirdisch gegen Ulm

Muhr hadert mit wiederkehrenden Fehlern

Dabei offenbarten die Gastgeber die gleichen Defizite, die Markus Muhr schon letzte Woche bemängelt hatte. „Jede Woche sitze ich da und könnte eigentlich ein Tonband laufen lassen“, sagte der etwas frustriert wirkende Coach nach dem Spiel. „Wir trainieren und reden darüber, die Scheibe über die Bande aus dem Drittel zu bringen. Und dann geben wir drei oder vier Gegentore ab, weil wir versuchen, irgendeinen Pass in Richtung Mitte zu spielen oder den Puck vertändeln, kassieren den Turnover und dann schepperts“, sprach Muhr zum wiederholten Male die größten Fehler an und machte ein „Kopfproblem“ bei seiner Mannschaft aus.

Dazu gesellten sich gegen Ulm auch jede Menge Unkonzentriertheiten. Da fing man sich innerhalb der ersten beiden Spielminuten eines jeden Drittels insgesamt vier Gegentore ein oder leistete sich gegen eine der besten Powerplay-Mannschaften der Liga bei eigener Unterzahl einen Wechselfehler. Die fällige Strafzeit hatte dann auch prompt das 0:2 durch Jakub Bernad zur Folge (6.). Bereits der zweite Treffer des Tschechen, der auch schon für das 0:1 nach nur 90 Sekunden gesorgt hatte. Ein aus ECP-Sicht etwas unglückliches Gegentor, denn der Schuss von rechts prallte von einem Innenpfosten an den anderen und von dort ins Netz.

Vorne harmlos, hinten fehlerhaft

Mit diesem frühen Rückstand als Hypothek versuchten die Gastgeber in der Folgezeit ins Spiel zu finden, doch blieb das meiste Stückwerk. Insbesondere ließ der ECP den enorm spielfreudigen und vor allem erfahrenen Akteuren der Gäste wie dem vierfachen Torschützen Bernad und dessen Landsmännern Martin Podesva, Dominik Synek und Bohumil Slavicek viel zu viel Platz, so dass diese immer wieder ihr Spiel aufziehen konnten. Schließlich erzielte das Quartett sieben der acht Gästetreffer und bereitete den achten vor. Die Pfaffenhofener Offensivbemühungen dagegen verpufften meist wirkungslos, weil sich der ECP entweder in Einzelaktionen verstrickte oder viel zu kompliziert agierte, sodass die Gästeabwehr immer wieder dazwischengehen konnte.

Hoffnung nach 1:4 währt nur kurz

Die Hoffnung, dass nach der Pause vielleicht ein Ruck durch die ECP-Mannschaft gehen könnte, zerstörte Bernad schon nach einer guten Minute im Zusammenspiel mit Slavicek und Podesva, dem Slavicek nur drei Minuten später das 0:4 und damit schon die Vorentscheidung folgen ließ. Wie es hätte gehen können, zeigte das 1:4 in der 38. Minute, als Jan Tlacil nach schöner Vorarbeit von Alex Eckl und Jakub Vrana mit einer Direktabnahme aus dem Slot erfolgreich war.

Am Ende wird es deutlich

Aber auch der Anschlusstreffer war kein Weckruf, denn gleich nach dem letzten Wechsel sorgten die Devils gegen sich offenbar gedanklich noch beim Pausentee befindliche Hausherren mit zwei Treffern in der Anfangsminute endgültig für klare Verhältnisse. Nach dem 1:6 hatte Steven Catelin genug und räumte seinen Platz im Tor für Jonathan Kornreder, der nach seiner Verletzungspause sein Comeback gab. Aber auch der musste noch zweimal hinter sich greifen. Erst war es Bernad, der nach einem ungeahndeten, harten Check gegen Hannes Leonhardt, der benommen liegen blieb, auf 1:7 stellte und schließlich Podesva, der den Schlusspunkt setzte.

ERSTE: Catelin, Kornreder, Muhr, Eckl C., Hätinen L.; Koppitz, Münzhuber, Leonhardt, Fichtenau, Ullmann, Neubauer, Eckl A., Eckl O., Seidel, Wolf Ma., Hätinen K.; Tlacil,, Vrana, Weber, Hilser, Schwirtzer

Tore: 0:1 (2.) Bernad (Munz, Wirz); 0:2 (6.) Bernad (Slavicek, Wirz 5:4); 0:3 (22.) Bernad (Slavicek, Podesva); 0:4 (25.) Slavicek (Bernad); 1:4 (38.) Tlacil (Vrana, Eckl A.); 1:5 (41.) Synek; 1:6 (41.) Wirz (Bernad, Slavicek); 1:7 (50.) Bernad (Slavicek); 1:8 (53.) Podesva (Synek, Klingler)

Strafen: ECP 8 + 10 f. Muhr, VfE 10

Zuschauer: 250

Foto: Christoph Enzmann

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