6:7 n.V. – Eine Niederlage, die sich wie ein Sieg anfühlt

Eishogs holen nach Aufholjagd in Geretsried den fehlenden Punkt zur Pre-Play-Off-Qualifikation

Pfaffenhofen (oex). Nach fünf Siegen in Folge musste sich der EC Pfaffenhofen wieder einmal geschlagen geben. Doch das 6:7 (1:3; 2:2; 3:1; 0:1) nach Verlängerung beim ESC Geretsried war für die Pfaffenhofener ein gefühlter Sieg. Mit dem einen Punkt durch das Unentschieden nach regulärer Spielzeit haben die Eishogs nämlich nicht nur die Tabellenspitze der Bayernliga-Abstiegsrunde erfolgreich verteidigt sondern auch die Qualifikation für die Pre-Play-Offs endgültig perfekt gemacht.

Danach sah es allerdings lange Zeit überhaupt nicht aus. Nach einem starken Beginn der Eishogs und einer 1:0 Führung durch Robert Gebhardt in Überzahl (7.), mussten die Pfaffenhofener bis zur ersten Pause mehrere Rückschläge einstecken. Machten die Schiedsrichter schon beim Ausgleichstreffer in der 9. Minute durch Daniel Bursch nicht die beste Figur, als sie eine klare Abseitsstellung des Schützen übersahen, sollten sie sich nur 30 Sekunden später endgültig den Unmut der zahlreich mitgereisten ECP-Fans unter den mehr als 400 Zuschauern zuziehen. Nachdem er schon wiederholt ungestraft gehalten wurde, riss sich Nick Endreß von seinem Gegenspieler los, der sich anschließend auf dem Eis krümmte. Daraufhin schickten die Schiedsrichter, die die Szene offensichtlich gar nicht gesehen hatten, John Lawrence wegen Stockstich zum Duschen. Der war zu dem Zeitpunkt allerdings auf  dem Weg zur Auswechselbank. Erst nach Intervention belegten sie Nick Endreß mit einer Spieldauerstrafe, der daraufhin stinksauer in der Kabine verschwand. Chris Heid war so wieder zu Umstellungen gezwungen und ohne den Topskorer der Liga kassierten die Eishogs erst in Unterzahl das 1:2 durch Martin Köhler (15.) und vor der Pause gar noch das 1.3 durch Stephan Englbrecht(17.). Nach dem Seitenwechsel fanden die neuformierten Reihen besser ins Spiel und in der 30. Minute konnte Jake Fardoe verkürzen. Die Hoffnungen im Lager des ECP erhielten jedoch gleich darauf wieder zwei arge Dämpfer. Durch Treffer von Englbrecht (32.) und Florian Strobl (36.) zogen die Hausherren auf 5:2 davon und alles schien auf eine erneute Pleite der Eishogs gegen die River Rats hinauszulaufen, gegen die man in den letzten acht Vergleichen nur einen einzigen Punkt holen konnte. Daran änderte zunächst auch der Anschlusstreffer von John Lawrence (37.) nichts. Dann aber leistete sich ESC-Angreifer Daniel Merl eine Minute vor der zweiten Pause einen harten Check gegen Simon Hintermeier, den die Schiedsrichter ebenfalls mit einer Spieldauerstrafe ahndeten. Die Gäste witterten nun ihre Chance und dementsprechend motiviert und fest entschlossen kamen sie wieder auf das Eis zurück. Allen voran Jake Fardoe. Schon nach 20 Sekunden verkürzte er mit einem Alleingang auf 5:4 und immer noch in Überzahl war es erneut der ECP-Kapitän, der in der 44. Minute den Ausgleich besorgte. Beide Teams schenkten sich in der Folgezeit nichts. Die Gastgeber mussten unbedingt gewinnen, um im Rennen um die Pre-Play-Off-Plätze zu bleiben, während den Eishogs der eine Punkt reichen würde. Doch dann musste Fabian Eder auf die Strafbank und diese Überzahl nutzte Geretsried durch Stefano Rizzo, um erneut vorzulegen (51.). Die Pfaffenhofener bewiesen aber tolle Moral und brachten auch trotz deutlich dezimiertem Kader noch die Kraft auf, abermals zurückzuschlagen. Ein herrliches Zuspiel von John Lawrence verwandelte Robert Gebhardt gekonnt zum 6:6 (55.). Danach hatten die Gäste noch eine Strafe gegen Tim Lohrer zu überstehen, verteidigten das für sie so wichtige Unentschieden letztendlich aber erfolgreich bis zur Schlusssirene. Dass Florian Strobl in der 4. Minute der Verlängerung dann der Siegtreffer zum 7:6 gelang, tat da dem Jubel im ECP-Lager keinen Abbruch mehr. Die Eishogs sind nun nicht mehr von der Tabellenspitze der Abstiegsrunde zu verdrängen und treffen in den Pre-Play-Offs auf den EHC Klostersee. Ein großer sportlicher Erfolg des Aufsteigers, den dieser Mannschaft, die heuer so vom Verletzungspech verfolgt war, wohl nur die wenigsten zugetraut haben.

EC Pfaffenhofen: Hähl, Baier, Oexler, Eder, Lohrer, Fardoe, Kolesnikov,Pielmeier, Felsöci J., Endreß, Hintermeier, Gebhardt, Thebing, Kroschinski, Uhl, Lawrence

Tore:  0:1 (7.) Gebhardt (Endreß, Fardoe 5:4); 1:1 (9.) Bursch; 2:1 (15.) Köhler (Stava, Hrazdira 5:4); 3:1 (17.) Englbrecht (Stava); 3:2 (30.) Fardoe (Gebhardt); 4:2 (32.) Englbrecht (Stava, Strobl); 5:2 (36.) Strobl (S. Rizzo, Stava); 5:3 (37.) Lawrence (Gebhardt, Fardoe); 5:4 (41.) Fardoe (5:4); 5:5 (44.) Fardoe (Kolesnikov, Lawrence 5:4); 6:5 (51.) S. Rizzo (Englbrecht, Hrazdira 5:4), 6:6 (55.) Gebhardt (Lawrence, Fardoe); 7:6 (64.) Strobl (S.Rizzo, Hrazdira)

Strafen:    ESC    9   + Spieldauer für Merl     Eishogs   17  +  Spieldauer f. Endreß

Zuschauer: 420