Vorgeschmack auf die Abstiegsrunde
Der EC Pfaffenhofen hat in der Eishockey-Bayernliga den dritten Sieg in Folge knapp verpasst. Am Sonntag mussten sich die Pfaffenhofener in einer ausgeglichenen Partie beim ESC Geretsried mit 2:3 (1:2; 1:0; 0:1) geschlagen geben.
So wurde es zwar nichts mit dem angestrebten ersten Sechs-Punkte-Wochenende dieser Saison, doch die Pfaffenhofener zeigten, dass sie mit ESC auf Augenhöhe sind. Auch dieser Vergleich zweier Teams, die sich in der Abstiegsrunde erneut begegnen werden, war ein weiterer Beleg dafür, dass es dort für alle Mannschaften nicht nur sehr hart werden dürfte, sondern auch sehr viele enge Spiele zu erwarten sind.
Einig waren sich beide Trainer in der Beurteilung der nicht immer hochklassigen, aber jederzeit spannenden Begegnung. Sowohl ECP-Trainer Stefan Teufel als auch ESC-Coach Hans Tauber sahen einen ersten Spielabschnitt mit klaren Vorteilen für die Gastgeber, ein Mitteldrittel, in dem die Gäste dominierten und ein ausgeglichenes letztes Drittel. „Wir hatten die ersten 20 Minuten einige Probleme mit den langen Pässen auf die Stürmer. Das haben wir nicht gut verteidigt bekommen. Im zweiten Drittel haben wir es sehr gut gemacht, hatten dann auch viele Chancen und hätten das Spiel ziehen können“, sagte Teufel und Tauber stimmte ihm zu. „Im ersten Drittel konnten wir viel Druck aufbauen, da hat sich Pfaffenhofen schwer getan. Im zweiten Drittel hat Pfaffenhofen sehr gut und kompakt verteidigt, war die bessere Mannschaft. Da war unser Torhüter Seppi Hölzl der Garant dafür, dass wir das 2:2 halten konnten. Das dritte Drittel war sehr ausgeglichen, mit dem glücklicheren Ende für uns“, fasste der Coach der River Rats das Match zusammen.
Die Gastgeber starteten engagiert und druckvoll, wohl auch beflügelt durch den Heimsieg gegen Amberg und die gute Vorstellung vom Freitag bei Tabellenführer Erding (1:6). Mit langen Pässen aus der Abwehr auf ihre schnellen Außenstürmer stellten sie die Gäste vor Probleme und kamen so zu ihren Möglichkeiten, von denen Tyler Wiseman eine in der 7. Minute zur Führung nutzte. In der 15. Minute erhöhte Stefano Rizzo in Überzahl auf 2:0 – beim ECP saß Liam Hätinen in der Kühlbox. Der Torjubel blieb den ESC-Fans aber buchstäblich im Halse stecken, denn noch in derselben Minute schlug der ECP zurück. Nach Vorarbeit von Jakub Vrana und Oliver Eckl verkürzte Jan Tlacil auf 2:1.
In der Pause hatte ECP-Coach Teufel offenbar die richtigen Worte gefunden, denn seine Mannschaft hatte sich nun deutlich besser auf das Spiel der Hausherren eingestellt und ließ nicht mehr viel zu. „Wir bekamen fast nur noch Schüsse von außen, weil Pfaffenhofen die Box sehr gut verteidigt hat“, musste Tauber feststellen. Seiner Mannschaft gelang dies weniger gut, sodass ESC-Torhüter Josef Hölzl alle Hände voll zu tun bekam. Doch mehr als der Ausgleich durch Robert Gebhardt, ebenfalls mit einem Mann mehr auf dem Eis erzielt, sprang trotz weiterer guter Chancen nicht heraus, sodass die Partie zu Beginn des Schlussabschnitts weiter völlig offen war.
Beide Teams lieferten sich nun einen offenen Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die Gastgeber, für die Rizzo in der 48. Minute zum 3:2 traf. Kurz vor dem Ende parierte ECP-Torhüter Jonathan Kornreder noch einen Penalty von Tyler Wiseman, der Ausgleich dagegen sollte nicht mehr gelingen. „Geretsried hat ein Tor mehr gemacht als wir und deshalb verdient gewonnen,“ lautete das Schlussfazit von Teufel, der auf die Frage, was er sich von der bevorstehenden Abstiegsrunde erwarte, mit „nicht absteigen“ ein kurze, aber klare Antwort parat hatte.
ECP: Kornreder, Weiner, Oexler, Hätinen L., Eckl A.. Eckl C., Wolf, Münzhuber, Leonhardt, Felsöci J., Strack, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Vrana, Pfab M., Hätinen K.,Tlacil, Felsöci D., Weber
Tore: 1:0 (7.) Wiseman; 2:0 (15.) Rizzo; 2:1 (15.) Tlacil (Eckl O., Vrana); 2:2 (25.) Gebhardt (Neubauer, Felsöci D. 5:4); 3:2 (48.) Rizzo
Strafen: ESC 8 ECP 16.
Zuschauer: 316
Foto: DK/Frank Solle
Karl Öxler