Fehlstart in die Abstiegsrunde

Das erhoffte Erfolgserlebnis zum Auftakt in die Abstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga ist ausgeblieben: Am Freitagabend musste sich der EC Pfaffenhofen beim ERV Schweinfurt mit 4:5 (2:2; 2:2; 0:1) geschlagen geben.

Das 4:5 in Schweinfurt war eine aus Sicht der Pfaffenhofener sehr unglückliche Niederlage, denn aufgrund der Spielanteile wäre es durchaus möglich gewesen, etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen.

In einer auf die gesamte Spieldauer betrachtet ausgeglichenen Partie lieferten sich beide Teams ein für die rund 500 Zuschauer durchaus sehenswertes Duell mit offenem Visier. Einig waren sich deshalb auch die Trainer in ihrer Beurteilung. ECP-Coach Stefan Teufel sprach von einem „für die Zuschauer sehr attraktiven Spiel, weil beide Mannschaften offensiv agiert haben“ und Schweinfurts Trainer Semjon Bär von einer „Zitterpartie für uns. Es ging hin und her, es war ein schönes Eishockeyspiel.“

Beide Teams suchten von Beginn an den Weg nach vorne und nach knapp sieben Spielminuten hatten die Zuschauer schon vier Treffer zu sehen bekommen. Den Anfang machten die Gäste in der 3. Minute. Hannes Leonhardt hatte von der blauen Linie abgezogen und Benedikt Roßberg im Tor der Hausherren das Nachsehen. Bestand hatte die Führung allerdings nur ganze 42 Sekunden. Dann tauchte Leonardo Ewald allein vor Patrick Weiner auf und es stand 1:1. Und weitere drei Minuten später hatten die Gastgeber die Partie gedreht. Die erste Strafe gegen den ECP nutzte ERV-Torjäger Dylan Hood zur Führung. Doch auch die Schweinfurter Fans konnten sich nicht lange darüber freuen, denn nicht einmal eine Zeigerumdrehung später stand es 2:2. Kareem Hätinen fand mit einem Rückpass den vor dem Tor lauernden Robert Neubauer, der Roßberg keine Chance ließ. Bei zwei weiteren Strafen gegen den ECP im Auftaktdrittel hatten die Gastgeber sogar Glück, dass sie bei zwei großen Kontermöglichkeiten nicht in Rückstand gerieten.

Weil mit dem verletzten Jakub Felsöci sowie Jeremy Eisenhofer, Wassilij Guft-Sokolov und Luis Pfab einige Spieler fehlten, bot Teufel erstmals seit langer Zeit nur drei Blöcke auf, die nach der Pause mehr und mehr die Initiative übernahmen. So war das 3:2, erzielt von Michael Pfab (26.) mit einem satten Schlagschuss, nicht unverdient. Mit einem Mann mehr konnte Schweinfurt bald darauf durch Tomas Cermak (31.) ausgleichen, um aber prompt wieder in Rückstand zu geraten. Dieses Mal waren die Gäste in Überzahl, als Jakub Vrana per Direktabnahme traf (32.). Turbulent wurde es nochmals kurz vor der zweiten Pause. Erst gelang Hood der neuerliche Ausgleich (39.) und wieder schlug der ECP zurück. Oliver Eckl beförderte die frei vor dem Tor liegende Scheibe über die Linie, nachdem Roßberg einen Schuss abgewehrt hatte. Doch der Schiedsrichter erkannte den Treffer nicht an, weil er zuvor abgepfiffen hatte. Warum, wird allerdings sein Geheimnis bleiben. Vermutlich hatte er – wohl als einziger im Stadion – gedacht, der ERV-Goalie hätte die Scheibe gefangen.
So ging es mit einem Gleichstand ins Schlussdrittel, in dem sich beide Mannschaften weiter einen offenen Kampf lieferten. Mit dem besseren Ende für die Hausherren. Nachdem Robert Gebhardt frei vor Roßberg eine Riesenchance für den ECP vergeben hatte, konnte sich im Gegenzug Cermak über außen durchsetzen, vor das Tor ziehen und Weiner überwinden. In den Schlussminuten versuchten die Pfaffenhofener nochmals alles, ersetzten Weiner durch einen sechsten Feldspieler, doch trotz einiger brenzliger Situationen vor dem Schweinfurter Gehäuse wollte der durchaus verdiente Ausgleich nicht mehr fallen.

Auch in ihrem Fazit waren sich die Trainer einig. Unisono betonten beide, dass letztendlich der verdienter Sieger sei, der mehr Tore geschossen habe. Und das waren, sehr zum Leidwesen der Gäste, an diesem Abend eben die Gastgeber aus Schweinfurt.

ECP: Weiner, Kornreder, Oexler, Hätinen L., Eckl A.. Eckl C., Wolf, Münzhuber, Leonhardt, Strack, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Strobel, Vrana, Pfab M., Hätinen K.,Tlacil, Felsöci D., Weber.

Tore: 0:1 (3.) Leonhardt (Eckl C., Tlacil); 1:1 (3.) Ewald; 2:1 (6.) Hood; 2:2 (7.) Neubauer (Hätinen K., Pfab M.); 2:3 (26.) Pfab M. (Neubauer, Eckl A.); 3:3 (29.) Cermak; 3:4 (31.) Vrana (Tlacil, Eckl A. 5:4); 4:4 (39.) Hood; 5:4 (52.) Cermak
Strafen: ERV 6 ECP 10
Zuschauer: 480
Karl Öxler