ECP unterliegt Schweinfurt – Daze hört auf
Den Klassenerhalt in der Eishockey-Bayernliga hatten beiden Mannschaften schon seit dem letzten Wochenende sicher. So hatte das letzte Heimspiel des EC Pfaffenhofen gegen den ERV Schweinfurt in der Abstiegsrunde zwar eher den Charakter eines Freundschaftsspiels, dennoch boten beide Teams den rund 250 Zuschauern ein ansehnliches Match, in dem sich die Gäste am Ende als die glücklichere und cleverere Mannschaft erwiesen und mit 6:4 (2:1; 0:1; 4:2) durchsetzten.
Beide Trainer – sowohl Schweinfurts Semjon Bär als auch Stefan Teufel – waren sich in der Bewertung der Partie ziemlich einig und sprachen von einem „für die Zuschauer attraktiven Spiel mit schönen Toren“ . Sie hoben dabei auch die Leistungen der beiden Torhüter hervor, die einige Male mit spektakulären Saves glänzten. Für ECP-Goalie Patrick Weiner war es dabei das letzte Spiel, da für ihn Beruf und Bayernliga nicht mehr vereinbar sind. Nach elf Jahren und rund 300 Spielen in der ersten Mannschaft wurde er nach dem Spiel verabschiedet und gebührend gefeiert. Das Pfaffenhofener Eigengewächs wird dem Verein aber in irgendeiner Funktion erhalten bleiben.
Dass er eine Lücke hinterlassen wird, hatte er zuvor nochmals unter Beweis gestellt, konnte letztendlich die Niederlage aber auch nicht verhindern. „Da hat sich in den entscheidenden Momenten wieder einmal gezeigt, was Cleverness und individuelle Klasse ausmacht,“ musste Teufel feststellen, nachdem die Gäste in den letzten drei Spielminuten die Partie zu ihren Gunsten entschieden hatten. Und es waren wieder einmal die Schweinfurter Kontingentspieler Tomas Cermak und Dylan Hood, die den Unterschied ausmachten. Beim Stand von 4:4 setzte Cermak in der 58. Minute zu einem unwiderstehlichen Solo an, und ließ auch Weiner keine Abwehrchance. Und als dieser gut eine Minute vor dem Ende seinen Kasten zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte und der ECP nochmals auf den Ausgleich drängte, traf Hood fast mit der Schlusssirene ins verwaiste Tor.
Von Beginn an war nichts davon zu spüren, dass es für beide Teams eigentlich um nichts mehr ging. Beide gingen engagiert zur Sache und die Unterfranken konnten zunächst durch Kevin Heckenberger, der nicht entscheidend gestört wurde, vorlegen (7.). In der 19. Minute glich Robert Gebhardt aus. Doch wie so oft in dieser Saison kassierten die Hausherren nach einem eigenen Torerfolg prompt einen Gegentreffer. Nur 30 Sekunden nach dem Ausgleich sorgte Hood für die Pausenführung. Im zweiten Abschnitt erhöhten die Pfaffenhofener den Druck und setzten sich oft für längere Zeit im Schweinfurter Drittel fest. Doch mehr als der Ausgleich durch Jan Tlacil, der aus spitzem Winkel traf, sprang nicht heraus (30.). Als dann Christoph Eckl mit einem herrlichen Solo die erstmalige Führung gelang (44.), nährte dies die Hoffnung auf einem Sieg im letzten Heimspiel. Doch unverständlicherweise verlor der ECP danach seine Linie und leistete sich Fehler um Fehler. So nutzte Hood erst eine von nur drei Strafzeiten zum Ausgleich (49.) und nicht einmal zwei Minuten später hatte Kevin Marquardt die Partie erneut gedreht. Zwar konnte Oliver Eckl nach einem schönen Spielzug nochmals ausgleichen (51.), ehe Cermak und Hood doch noch zuschlugen.
„Das war eine sehr ausgeglichene Partie, die beide Mannschaften hätten gewinnen können,“ zog Bär ein Schlussfazit und Teufel stimmte ihm erneut zu. „Am Ende hat man wieder einmal gemerkt, dass uns ein wenig die Erfahrung fehlt. Für uns ist dies ein Lernprozess,“ ergänzte er, wobei er nicht zu erwähnen vergaß, dass er mit der Entwicklung seiner jungen Mannschaft zufrieden sei.
ECP: Weiner, Kornreder, Hätinen L., Eckl A.. Eckl C., Wolf, Münzhuber, Leonhardt, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Strobel, Vrana, Hätinen K.,Tlacil, Felsöci D., Weber, Guft-Sokolov
Tore: 0:1 (7.) Heckenberger (Hood, Bares); 1:1 (19.) Gebhardt (Hätinen K., Neubauer); 1:2 (20.) Hood (Schlick, Münzberg); 2:2 (30.) Tlacil (Vrana, Eckl O.); 3:2 (44.) Eckl C. (Tlacil, Eckl O.); 3:3 (49.) Hood (Melchior, Heckenberger 5:4); 3:4 (50.) Marquardt (Melchior, Münzberg); 4:4 (51.) Eckl O. (Vrana, Tlacil); 4:5 (58.) Cermak (Hood, Heckenberger); 4:6 (60.) Hood
Strafen: ECP 6 ERV 2
Zuschauer: 250
Fotos: Cesarec, ECP
Karl Öxler