Der Knoten ist geplatzt!

Im vierten Anlauf hat es geklappt: Der EC Pfaffenhofen hat am Sonntagabend seinen ersten Sieg in der Abstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga gefeiert. Das Team von Trainer Stefan Teufel bezwang in der heimischen Stadtwerke-Arena den ESC Geretsried mit 4:3 n. V. (0:0, 2:2, 1:1) und hat nun drei Punkte Vorsprung auf das immer noch sieglose Schlusslicht Dorfen.

Die Eishogs erwischten einen guten Start, doch einmal mehr war die Chancenverwertung zunächst das große Manko. Immer wieder spielten sich die Pfaffenhofener gut vor den Kasten der favorisierten Geretesrieder, doch sie trafen selbst das leere Tor nicht. Auf der Gegenseite liefen die Gäste zweimal alleine auf das Pfaffenhofener Gehäuse zu, doch beide Male parierte ECP-Goalie Jonathan Kornreder stark.

Zu Beginn des zweiten Drittels platzte dann der Knoten bei den Gastgebern: Nach gerade einmal 27 Sekunden traf Jan Tlacil, nach dem ihm Jakub Vrana die Scheibe hinter dem Tor gut in die Lücke gespielt hatte. Allerdings folgte nur eine Minute später der Dämpfer: Stephan Engelbrecht erzielte für Geretsried mit einem nicht ganz unhaltbar wirkenden Schuss von Linksaußen das 1:1 (22.). Der ECP ließ sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen, war weiter überlegen und ging in der 29. Minute erneut in Führung: Alexander Eckl zog von der Blauen Linie ab und irritiert vom vor dem Tor stehenden Robert Neubauer ließ Geretsrieds Goalie Dominik Gräubig die Scheibe passieren – 2:1. Kurz vor Ende des Abschnitts erwies dann allerdings Michael Pfab seinem Team einen Bärendienst, als er wegen Beinstellens und der anschließende Proteste für vier Minuten auf die Strafbank musste. „Meiner Meinung nach hätten es zwei Minuten auch getan“, ärgerte sich ECP-Coach Stefan Teufel. „Danach ist ein vehementer Bruch in unser Spiel gekommen.“ Dies nutzten die Gäste und Daniel Merl traf zum 2:2 (40.).

Zu Beginn des dritten Drittels mussten die Pfaffenhofener eine kritische Phase überstehen, denn nach Pfab musste auch Kareem Hätinen (Beinstellen) auf die Strafbank. Mit zwei Mann weniger verteidigten die Gastgeber aber geschickt und ließen nichts zu. Im Anschluss entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der es kurzzeitig so aussah, als würden die Pfaffenhofener erneut mit leeren Händen dastehen. Bei eigener Überzahl verlor der ECP die Scheibe und Dominic Fuchs traf zum 2:3 für die Gäste (54.). Doch Pfaffenhofen schlug nur elf Sekunden später zurück: Neubauer markierte nach Vorlage von Vrana das 3:3 (54.). In den verbleibenden Minuten wollte kein Team mehr volles Risiko gehen und so ging es in die Verlängerung.

Dort hatte Tlacil früh die Entscheidung auf dem Schläger, scheiterte in einer Zwei-gegen-eins-Situation jedoch am Keeper. Schließlich erlöste erneut Neubauer die Gastgeber: Wieder liefen die Pfaffenhofener zu zweit auf einen Abwehrspieler zu. Kareem Hätinen passte zu seinem Kapitän, der den Gäste-Goalie mit seinem Schuss zum 4:3-Endstand tunnelte.

„Der Sieg war ganz, ganz wichtig für den Kopf“, freute sich Teufel. „Normalerweise müssen wir nach dem ersten Drittel schon 4:0 führen, individuelle Fehler und die überzogene Strafe kurz vor dem zweiten Drittel haben uns fast um den Lohn gebracht. Doch dieses Mal haben wir Nervenstärke bewiesen.“ Sein Team könne nun am Freitag mit Selbstvertrauen ins Spiel gegen Dorfen gehen. „Diese Partie hat vorentscheidenden Charakter, wenn wir gewinnen, sieht es gut für uns aus“, sagte Teufel.

EC Pfaffenhofen: Kornreder, Weiner, Oexler, Hätinen L., Eckl A., Eckl C, Wolf, Münzhuber, Leonhardt, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Strobel, Vrana, Pfab M., K. Hätinen, Tlacil, Felsöci D. , Weber, Pfab L.

Tore: 1:0 (21.) Tlacil (Vrana, O. Eckl), 1:1 Engelbrecht (22.), 2:1 (30.) A. Eckl (Neubauer, K. Hätinen), 2:2 (40.) Merl, 2:3 (54.) Fuchs, 3:3 (54.) Neubauer (Vrana), 3:4 (62.) Neubauer (K. Hätinen)

Strafen: ECP 14 + 10 (Pfab M.), ESC 8.

Fotos: Frank Stolle

Christoph Enzmann(DK)/Karl Öxler