Den Schwung mitnehmen

Hatte man es zuletzt überwiegend mit den Spitzenteams zu tun, trifft der EC Pfaffenhofen nach der Partie in Dingolfing erneut auf zwei Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel der Bayernliga. Zunächst kommt es am Freitag (20 Uhr) in der heimischen Stadtwerke-Arena zum Klassiker gegen den ESC Dorfen, ehe es dann am Sonntag (17:30 Uhr) das Auswärtsspiel beim ESC Geretsried ansteht. Für die Pfaffenhofener geht es in beiden Partien vornehmlich darum, den Schwung vom Erfolg in Dingolfing mitzunehmen und Selbstvertrauen für die immer näher rückende Abstiegsrunde zu tanken.

Der ESC Dorfen, ein Dinosaurier der Liga und langjähriger Konkurrent des ECP, durchlebt derzeit eine ganz schwierige Phase. Hatten vor der Saison namhafte Verpflichtungen wie Michal Popelka, Lynnden Pastachak oder Trainer Randy Neal für Aufsehen gesorgt und in Dorfen die Hoffnung genährt, diese Saison ein gewichtiges Wort bei der Vergabe der Play-Off-Plätze mitzureden, machte sich bald schon Ernüchterung breit. Relativ frühzeitig verlor man die Play-Offs aus den Augen, mit der Folge, dass der erwartete höhere Zuschauerzuspruch ausblieb. Dadurch geriet der ESC in eine finanzielle Schieflage und um eine in der Vereinsgeschichte erstmalige Pleite zu verhindern, sahen sich die Verantwortlichen gezwungen, die Reißleine zu ziehen. Neben Coach Neal, verließen einige Spieler (u.a. Pastachak nach Peißenberg) den Verein, die anderen akzeptierten Kürzungen ihrer Bezüge und Aufwandsentschädigungen, sodass die Saison auf jeden Fall zu Ende gespielt werden soll. Das vakante Traineramt wurde vereinsintern mit U20-Coach Jan Smolko und 1b-Coach Tobias Brenninger besetzt. Trotz der ganzen Probleme verkauft sich Dorfen bisher sehr teuer, wie z.B. beim 1:6 zuletzt im Landkreisderby gegen Ligaprimus Erding.

Auch beim ESC Geretsried ist der Zug Richtung Play-Offs schon längere Zeit abgefahren. Dennoch kann die Mannschaft von Trainer Hans Tauber immer wieder mal ein Ausrufezeichen setzen wie letzten Sonntag mit einem 3:1 gegen den zuvor sieben Mal in Folge siegreichen ERSC Amberg. Mit 72 Treffern hat Geretsried bisher exakt genauso oft getroffen wie der ECP, allerdings deutlich weniger Gegentore hinnehmen müssen. Im Hinspiel entführte der ESC mit einem 6:2 alle drei Punkte, wobei die Pfaffenhofener damals das erste Drittel komplett verschlafen hatten. Nun würde man sich natürlich gerne für diese Niederlage revanchieren. Stefan Teufel steht für die beiden Partien nahezu der gleiche Kader wie letzte Woche zur Verfügung. Mario Strobel (beruflich) und Wassilij Guft-Sokolov (Verletzung) fehlen weiterhin, während Quirin Oexler gegen Dorfen gesperrt ist, in Geretsried aber wieder mit dabei ist. Auch Jeremy Eisenhofer, der zuletzt erkrankt war, dürfte wieder zur Verfügung stehen.

Karl Öxler